
Windradtransporte erfordern Geduld
Zu Beginn der Woche durfte ich bei der Auswahl für das diesjährige Schwalenberg-Stipendium mitwirken. Das Stipendium wird vom Landesverband Lippe vergeben und ist ein fester Bestandteil des Kulturgeschehens in Schwalenberg. Die Künstler bewerben sich mit einer Projektidee, die sie während ihres Aufenthalts in Schwalenberg umsetzen wollen. Den Abschluss bildet eine Ausstellung im Robert Koepke-Haus, die am 28. September eröffnet wird.
Dienstagabend tagte der Klima- und Stadtentwicklungsausschuss. Vorgestellt wurden unter anderem zwei große Investitionsvorhaben der Stadt. In Schwalenberg soll der Wasserhochbehälter neu gebaut
werden. Die Überlegungen laufen schon ziemlich lange und gestalten sich kompliziert, da die naturschutzrechtlichen Belange sehr herausfordernd sind. Durch den Zeitverzug haben sich mittlerweile
natürlich auch die Baukosten stark verändert, so dass die Kalkulationen aktualisiert werden müssen.
Daneben ging es um die Erschließung der Baugrundstücke Bomberg II in Lothe. Hier machen wir uns intensive Gedanken um die Regenentwässerung. Der natürliche Abfluss des Regenwassers erfolgt in
Richtung Dorfmitte in den Breitenhaupter Bach. Da wir hier aber ohnehin regelmäßig Hochwasserprobleme haben, soll das Regenwasser in Richtung Niese abgeleitet werden. Dies würde die
Investitionssumme allerdings erhöhen. Aus meiner Sicht ist diese aufwendigere Variante allerdings dringend geboten.
Als drittes wurden die Pläne des Landesverbandes Lippe zum Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage vorgestellt. Als geeignete Fläche hat sich ein rund zehn Hektar großes Grundstück im Siekfeld
herausgestellt. Eine Freiflächen-PV-Anlage wäre hier privilegiert, soweit sie in einer Entfernung von höchstens 200 Metern an der Bahnlinie liegt. Hier ist kein Bebauungsplan Voraussetzung, wie
es an anderer Stelle der Fall ist. Die Stadt hat also kaum Einflussmöglichkeiten, wobei wir dem Projekt ohnehin positiv gegenüberstehen.
Dann erhielt ich die Nachricht, dass es ab nächster Woche ein Online-Voting gibt, bei dem Sie alle mithelfen müssen. Es geht um die Jugendfeuerwehr Lothe, die die Möglichkeit hat, 1.000 Euro zu gewinnen. Die Jugendfeuerwehr ist mit ihrer Naturschutzaktion, für die ich bereits den Klimaschutzpreis verleihen durfte, in die Runde der letzten Drei von über 600 Bewerbungen gekommen. Da die Abstimmung aber erst am 6. März um zwölf Uhr startet, werde ich zeitnah dazu noch einmal darauf hinweisen. Das Problem wird sein, dass wir mehr Stimmen zusammenbringen müssen, als ein Projekt aus der Großstadt Essen.
Die marode Holzbrücke über die Emmer am Nessenberg wird demnächst abgerissen. Der Wanderweg, der dort herführt, wird kaum genutzt und Versuche, Fördermittel für eine Sanierung oder einen Neubau zu bekommen, sind fehlgeschlagen. Da es nicht vertretbar ist, hohe Beträge aus Steuermitteln für eine nicht genutzte Brücke zu verwenden, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Brücke abzureißen. Die Brücke ist vor mehr als 20 Jahren auf Initiative des Heimatvereins Wöbbel erneuert worden. Auch hier wird der Bedarf nicht mehr gesehen.
In dieser Woche begannen die Transporte der Windradflügel von Wöbbel nach Lügde. Die Transporte sind sehr langsam und mit starken Verkehrsbehinderungen verbunden. Entsprechend lang war die Autoschlange, die sich dahinter gebildet hatte. Daneben sind auch Linienbusse im Stau stecken geblieben. Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Lippe hat aber sofort reagiert und nachjustiert. Bisher durften die Transporte bereits ab 19 Uhr rollen. Zukünftig dürfen Sie erst ab 21 Uhr in Wöbbel starten. Zudem müssen sie vor der Ortsdurchfahrt in Schieder warten, bis jeweils der letzte Linienbus gegen 22.30 Uhr durchgefahren ist. Das führt dazu, dass ein Transport länger als eine Nacht dauert. Insgesamt geht es um 33 Flügel. Es wird also noch viele Gelegenheiten geben, das Schauspiel zu beobachten. Voraussetzung ist dabei, dass kein Wind weht. Dann können diese Transporte nämlich nicht rollen.