
Die Windräder rollen wieder
Die Bundestagswahl findet in einer Woche statt und wir haben wieder einmal ein sehr hohes Briefwahlaufkommen. Bisher haben rund 30 Prozent der Wahlberechtigten Briefwahl beantragt und es werden
natürlich noch ein paar dazukommen. Nachdem die Unterlagen von uns unmittelbar nach Anlieferung der Stimmzettel verschickt wurden, haben wir bereits am Montag viele der Wahlbriefe zurückbekommen.
Auch haben einige Wählerinnen und Wähler ihr Kreuzchen direkt im Rathaus gemacht. Der hohe Briefwahlanteil und damit die frühzeitige Stimmabgabe ist übrigens etwas, was die Parteien bei ihrem
Wahlkampf offensichtlich nicht angemessen berücksichtigen. Wenn die in die heiße Phase des Wahlkampfes einsteigen, hat ein Großteil der Wählerinnen und Wähler schon längst gewählt.
Nachdem wir öffentlich darauf hingewiesen haben, dass die Briefwahlunterlagen endlich verschickt wurden, habe ich mich gefragt, wie lange es wohl dauert, bis sich die Verschwörungstheoretiker vom
rechtsextremen Parteienrand melden. Es hat natürlich nicht lange gedauert und wir wurden beschuldigt, dass wir die Wahl manipulieren würden und die Ergebnisse so hinbiegen, dass sie passen. Ich
kann gar nicht sagen, wie mich diese Schwurbler nerven. Der ungerechtfertigte Vorwurf, eine Straftat zu begehen (Wahlbetrug wäre eine solche Straftat), kann übrigens selbst auch eine Straftat
sein.
In diese Kategorie passen auch die Reichsbürger. Wenn ein Brief so anfängt: „in der vollumfänglichen Haftung für BIERWIRTH, JÖRG in der Funktion ?BÜRGERMEISTER Herr Jörg Bierwirth? und alle
Nachfolger“ [sic], dann weiß ich schon bescheid, zumal das auch nicht das erste Mal ist, dass mich dieser Herr anschreibt. Diesmal ging es übrigens um die Grundsteuer, die mich auch in dieser
Woche mehrfach beschäftigt hat.
Angenehmer war dann doch das Vierteljahresgespräch mit unserer Wehrführung. Bei dem regelmäßigen Austausch kommen natürlich auch Probleme auf dem Tisch, aber in angenehmer und konstruktiver Atmosphäre und wenn man gemeinsam an Lösungen interessiert ist, dann findet man auch welche.
Wieder einmal bekam ich eine externe Anfrage, ob Dachflächen der städtischen Immobilien für Photovoltaikanlagen zur Verfügung stehen. Tatsächlich sind wir aber selbst schon länger dabei und installieren Anlagen auf unseren Gebäuden. Die Dachflächen, die geeignet sind, haben wir bereits oder werden wir kurz- und mittelfristig mit eigenen Anlagen bestücken. Dabei ist natürlich zu prüfen, ob die Statik das zulässt und ob eine Anlage wirtschaftlich betrieben werden kann. Tatsächlich sind wir hier schon ziemlich weit. Eine größere Anlage auf dem Gelände der Kläranlage sorgt übrigens dafür, dass wir erhebliche Energiekosten einsparen und so die Abwassergebühren stabilisieren können. Die Nutzung bereits versiegelter Flächen erscheint mir zudem auch immer eine bessere Lösung zu sein. Wobei wir auch an dem Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen dran sind.
Einige Personalangelegenheiten haben mich in dieser Woche auch beschäftigt. Die Besetzung von offenen Stellen im öffentlichen Dienst wird zunehmend schwieriger. Es liegen zwar regelmäßig einige Bewerbungen vor, allerdings nicht immer mit der notwendigen Qualifikation. Trotzdem ist es uns bisher immer noch gelungen, geeignetes Personal zu finden. Auch für die Leitung unserer VHS liegen überraschend viele Bewerbungen vor, von denen auch ein paar vielversprechend sind. Hier habe ich in dieser Woche die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir eine gute Nachfolge für die bisherige Amtsinhaberin finden, die zum Jahreswechsel in den Ruhestand geht.
Die Windradtransporte laufen wieder. Bereits am Freitag herrschte reges Treiben auf dem Logistikplatz am Ortsausgang Wöbbel. Die Transporte finden dann ab den Abendstunden statt und dürften für den oder anderen Verkehrsteilnehmer zur Geduldsprobe werden. Die Flügel werden nämlich ab Wöbbel auf sogenannten Selbstfahrern bis nach Schieder und dann durch Schieder in Richtung Lügde transportiert und das kann nur im Schritttempo erfolgen.