Wer kennt die Geschichte der „Judenvilla“?
In der letzten Woche hatten wir in der Kohlbreite einen Wasserrohrbruch und am Montagabend haben wir die Anlieger darüber informiert, dass die Kohlbreite erneuert wird. Das schließt die Kanalisation und Wasserleitungen ein. Der zeitliche Zusammenhang war natürlich Zufall, zeigt aber, wie notwendig die Sanierung ist. Wenn alles nach Plan läuft, dürften die Baumaßnahmen im Mai beginnen und im Oktober abgeschlossen sein. Als nächstes ist dann planmäßig der Schurenweg in Brakelsiek dran.
Dienstagabend tagte zum letzten Mal in diesem Jahr der Stadtrat. Es ging um die Gebührenkalkulationen und den Haushaltsplan für das nächste Jahr. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Bei den Gebühren gibt es Senkungen im Abfallbereich und Erhöhungen bei den Abwasser- und Frischwassergebühren. Bei den Gebührenkalkulationen ist es übrigens so, dass Über- oder Unterdeckungen in den folgenden Jahren ausgeglichen werden. Die sinkenden Abfallgebühren und steigenden Abwasser- und Wassergebühren gleichen sich im nächsten Jahr bei einem durchschnittlichen Musterhaushalt ungefähr aus. Letztlich ist das aber natürlich vom persönlichen Verbrauchsverhalten abhängig.
Kurz vor dem Jahresende gibt es jedes Jahr Diskussionen um das Silvesterfeuerwerk. Es gibt die Fans der Knallerei und die Gegner und immer wird auch ein Verbot gefordert. Tatsächlich ist es so, dass bereits ganz viel geregelt ist und insoweit kommunale Regelungen gar nicht in Frage kommen. So gibt es eine Sprengstoffverordnung, die besagt, dass in der Nähe von brandempfindlichen Gebäuden das Abbrennen von Feuerwerk untersagt ist. Brandempfindlich sind zum Beispiel Fachwerkhäuser und damit die gesamte Schwalenberger Altstadt. Ein zusätzliches kommunales Verbot scheidet damit aus. Ähnliche Diskussionen und Forderungen zu kommunalen Regelungen gab und gibt es zum Beispiel beim Nachtfahrverbot für Mähroboter oder bei der Kastrationspflicht für Katzen. Hier gibt es keine kommunale Zuständigkeit. Das ist immer schwer zu erklären, weil manche Städte solche Regelungen trotzdem erlassen. Diese sind dann aber rechtswidrig. Im Kreis Höxter ist gerade das Nachtfahrverbot für Mähroboter „modern“, das sich auf das Bundesnaturschutzgesetz stützt, für das aber die Kreise zuständig sind und nicht die Städte.
Am Mittwoch habe ich den Mittagstisch in der katholischen Kirche besucht. Dort treffen sich jeden Mittwoch ungefähr 20 bis 30 Personen, um gegen eine kleine Spende gemeinsam zu Mittag zu essen. Hierbei geht es auch darum, das Essen in einer Gemeinschaft einzunehmen. Das ist hierbei ein ganz wichtiger Aspekt und die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt, dass es hierfür einen großen Bedarf gibt.
Ein Bürger hatte mich in dieser Woche um ein Gespräch gebeten, weil es bei der Sanierung eines Hauses Schwierigkeiten gibt. Nach seiner Darstellung hatte es Probleme mit einem Handwerker gegeben. Allerdings konnte ich in dieser Angelegenheit nicht weiterhelfen. Selbstverständlich kann ich mich nicht in Angelegenheiten einmischen, die privatrechtlicher Natur sind.
Nachdem die Villa „Haus Tabor“ saniert wurde, habe ich in dieser Woche die Gelegenheit genutzt, um mir das Gebäude genauer anzugucken. Die Villa wurde sehr liebevoll und aufwendig saniert und der alte Charakter wurde erhalten. Sogar die alten verzierten Bodenfließen im Flur wurden mit „Originalfliesen“ ausgebessert. Die obere Etage der Villa dient als Tagespflege und ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Dort soll zukünftig immer montags die Tagespflege vorrangig für Seniorinnen und Senioren aus Schieder-Schwalenberg angeboten werden. So könnte man alte Bekannte treffen und sich über alte Zeiten austauschen. Zu diesen alten Zeiten gehört auch die Geschichte dieser Villa, zu der kaum etwas bekannt ist. Das Gebäude wurde wohl 1898 erbaut und „Judenvilla“ genannt, weil eine jüdische Familie darin wohnte. Wer weitere Informationen zu dem Gebäude hat, darf mir diese gerne zukommen lassen.