Glück gehabt
Auch in dieser Woche durfte ich mich mal wieder mit Nachbarschaftsstreitigkeiten beschäftigen. Eine unendliche Geschichte und immer wieder nach dem gleichen Muster. Jeder Reaktion folgt eine
Gegenreaktion und niemand möchte als „Verlierer“ vom Platz gehen. Eher schadet man sich selbst, als dass dem Gegenüber ein „Erfolg“ gegönnt wird. Das hat auch viel mit Eitelkeiten und
Dickköpfigkeit zu tun. Natürlich werden bei solchen Streitigkeiten immer auch die Behörden eingeschaltet, die gefälligst dem bösen Nachbarn eins auswischen sollen. Es nervt!
Aber vielleicht gibt es ja Menschen, die mit solchen Streitigkeiten besonders gut umgehen können. Wir sind auf jeden Fall immer noch auf der Suche nach einer stellvertretenden Schiedsperson.
Wegen Umzugs ist die Funktion frei und muss neu besetzt werden. Die Schiedspersonen haben insbesondere die Aufgabe, bei Nachbarschaftsstreitigkeiten zu moderieren und eine außergerichtliche
Lösung herbeizuführen. Wenn das was für Sie wäre, dann melden Sie sich einfach.
Dann gab es mal wieder ein Thema, bei dem ich schlicht explodieren könnte. Diesmal ging es erneut um die Schulsozialarbeit. Eigentlich eine Angelegenheit des Landes, aber auch diesmal müssen sich die Kommunen darum kümmern. Es mangelt nicht nur an den notwendigen Finanzmitteln, auch die Verwaltungsabläufe sind eine einzige Katastrophe. Schließlich geht es dabei auch um Personal, also um Menschen, die wissen müssen, wie es mit ihren Arbeitsverträgen weitergeht. Wenn es am 1. August losgeht und man bis zum 31. Juli noch immer nichts weiß, dann ist das schlicht unerträglich. Immerhin kam dann am 31. Juli die Erlaubnis des „vorzeitigen Maßnahmenbeginns“. Das bedeutet, dass man immer noch keine Förderzusage hat, man also nicht weiß, ob es eine Förderung gibt und in welcher Höhe. Es ist aber die Erlaubnis, auf eigenes Risiko zu beginnen. Üblicherweise ist das nämlich förderschädlich. Diese Verwaltungsabläufe sind für alle Beteiligten eine einzige Zumutung.
Zwei Kollegen durfte ich in dieser Woche zu ihrem Dienstjubiläum gratulieren. Einmal 25 Jahre und einmal 40 Jahre. Dienstjubiläum im öffentlichen Dienst heißt nicht zwingend, dass man die ganze Zeit beim gleichen Arbeitgeber tätig war. Die Tätigkeit im öffentlichen Dienst als solche zählt. Anders aber bei diesen beiden Kollegen, die diese Zeit ohne Unterbrechung bei der Stadt Schieder-Schwalenberg absolviert haben. Für diese Treue, die keine Selbstverständlichkeit ist, habe ich mich natürlich bedankt. So eine lange Tätigkeit bedeutet auch viel Erfahrung. Solche Mitarbeiter sind Gold wert.
Es gibt natürlich auch gute Nachrichten. So hat in dieser Woche die AWO OWL (nicht Lippe) das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beenden können. Die AWO OWL ist Trägerin des Kindergartens Drachennest in Wöbbel und mit Beendigung des Insolvenzverfahrens kann jetzt endgültig wieder Ruhe einkehren. Das grundlegende Problem der Unterfinanzierung der Kindergärten ist damit allerdings noch nicht gelöst.
Am Donnerstagabend und in der darauffolgenden Nacht hat es ganz schön geregnet, wobei wir allerdings Glück hatten und nicht besonders stark betroffen waren. Umso mehr war ich überrascht, dass in relativ kurzer Zeit der Pegel der Emmer so stark angestiegen ist, dass die Lindenstraße in Wöbbel überflutet wurde. Die Zeit reichte nicht einmal aus, um das Geländer der Emmerbrücke zu demontieren, wie das eigentlich vorgesehen ist. Dadurch soll verhindert werden, dass sich Treibgut vor dem Geländer staut. Wir haben zudem Glück gehabt, dass der Pegel nicht so weit angestiegen ist, dass es Schäden an Gebäuden gab. Ursache für den Pegelanstieg war übrigens der Starkregen im Kreis Höxter. Dort liegt das entscheidende Einzugsgebiet für die Emmer und nicht etwa im Industriepark in Belle.