Weil wir hier leben!
Besorgen Sie sich bitte schnellstens einen Friseurtermin! Ich weiß ja, dass die schwer zu bekommen sind und es lange Wartezeiten gibt. Friseure sind gefragt, nur leider will sich in Deutschland niemand mehr selbständig machen. Dabei gibt es reichlich Bedarf. Das ist ein Grundübel unserer Wirtschaftspolitik, dass man das Gefühl hat, dass Selbständigen das Leben schwer gemacht wird und uns unsere Vollversorgungsmentalität eher in den öffentlichen Dienst treibt. Das liegt vielleicht auch daran, dass nicht wenige politische Entscheidungsträger nicht die geringste Vorstellung davon haben, was Selbständigkeit bedeutet. Wenn Sie sich in Schieder-Schwalenberg selbständig machen wollen, dann sprechen Sie mich an. Wir versuchen zu helfen, wo es nur geht. Aber ich schweife ab, es geht ja um einen Friseurtermin. Der ist nämlich wichtig, weil im Februar wieder Street View-Aufnahmen für Google gemacht werden. Das wurde uns zumindest in dieser Woche mitgeteilt. Wenn das Fahrzeug durch unsere Straßen fährt und die Aufnahmen macht, dann wollen wir ja schließlich einen guten Eindruck hinterlassen. Und wenn wir schon mal dabei sind: im Juni findet die Europawahl statt und das ZDF hat angefragt, weil sie bei uns ein Wahllokal für ihre Wahlprognose einbeziehen wollen. Also, auch Anfang Juni wäre eine Friseurtermin angebracht. Schließlich wollen wir ja nicht, dass um 18 Uhr ein Wahlergebnis in die Prognose einfließt, von dem wir wissen, dass jemand mit zersauselten Haaren seine Stimme abgegeben hat. Es soll ja schließlich alles seine Ordnung haben.
Einen guten Eindruck müssen wir auch bei der Gemeindeprüfungsanstalt hinterlassen. Die wollen unsere Verwaltung nämlich in den nächsten Monaten prüfen. Eine solche Prüfung findet alle paar Jahre statt und jetzt sind wir mal wieder dran. Mit dem Präsidenten dieser zentralen NRW-Prüfungsbehörde habe ich in dieser Woche ein Vorgespräch geführt. So eine Prüfung ist durchaus mit viel Arbeit verbunden und kostet auch viel Geld.
Am Dienstag war ich mit ein paar Bürgerinnen und Bürgern zu einem gemeinsamen Gespräch mit unserem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Christian Haase eingeladen. Für mich ist dieser Kontakt auch deshalb immer wieder wichtig, weil Christian Haase als ehemaliger Bürgermeister aus der kommunalen Familie stammt und die Sorgen und Nöte der Kommunen kennt. Insgesamt hat auch dieses Gespräch gezeigt, wie die Grundstimmung bei den Bürgerinnen und Bürgern ist und ich muss gestehen, dass mir das Sorgen macht.
In Kürze steht ja der Transport der drei Windräder an, die zwischen Lothe, Brakelsiek und Schieder aufgestellt werden. Das werden mächtige Windräder, die ungefähr doppelt so hoch sind, wie die zwei vorhandenen. Für den Transport von Steinheim über Lothe nach Brakelsiek müssen noch weitere Bäume in der Gemarkung Brakelsiek gefällt werden, die sehr dicht an einem Wirtschaftsweg im Bärental stehen und in den Wegebereich hineinragen. Auch in Lothe muss eine große ortsbildprägende Eiche in der Ortsdurchfahrt beschnitten werden. Hierüber hat uns ABO-Wind in dieser Woche informiert. Die Maßnahmen sind mit dem Kreis Lippe abgestimmt und für die gefällten Bäume werden Ersatzbäume gepflanzt.
Zu Beginn der Woche fand übrigens der alljährliche Neujahrsempfang der Wirtschaftsinitiative mit mehr als einhundert Gästen statt. Im Mittelpunkt stand das handwerkliche Brauen und die Schwalenberger Brauzunft, die im letzten Jahr in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der deutschen UNESCO-Kommission eingetragen wurde. Bei allen Eintrübungen und Schwierigkeiten, die es im Moment gibt, habe ich in meiner Ansprache aber klar gemacht, dass wir gewillt sind, unser schönes Schieder-Schwalenberg positiv zu entwickeln. Natürlich kann man beklagen, wenn etwas schlecht läuft. Ich kann aber auch mit meinem persönlichen Verhalten mithelfen, dass es besser wird. Klagen und rummeckern ist uncool, mitmachen und gestalten ist cool. Weil wir hier leben!