Siekholz beeindruckt
Ökosysteme haben vielfältige Funktionen, die über das hinausgehen, was wir üblicherweise mit ihnen verbinden. Natürlich geht es um wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Sie spielen aber auch eine wichtige Rolle bei der Stadt- und Siedlungsflächenentwicklung, sie sind wichtig beim Hochwasserschutz, bei der Grundwasser-Neubildung oder als Erholungs- und Erlebnisräume. Man kann also mit Fug und Recht von einer grünen Infrastruktur sprechen und genau zu diesem Thema habe ich mich in dieser Woche mit einer Mitarbeiterin der Biologischen Station ausgetauscht. Teilflächen von Schieder-Schwalenberg gehören zu einer Gebietskulisse, die in Zusammenarbeit mit der TH OWL, der Hochschule Osnabrück und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe auf Potenziale und mögliche Maßnahmen im Sinne dieser grünen Infrastruktur untersucht werden. Mit Hilfe von Bundesmitteln sollen die Maßnahmen dann in den nächsten Jahren umgesetzt werden und ich gehe davon aus, dass wir davon profitieren können.
Am Dienstag tagte wieder die Bürgermeisterkonferenz und das Thema Kommunalfinanzen hat auch hier einen breiten Raum eingenommen, ebenso wie bei einem weiteren Besprechungstermin am Freitag. Für ein großes mediales Echo sorgte der Brandbrief fast aller Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an den Ministerpräsidenten. Auch ich habe diesen Brief unterschrieben. Ich gehe davon aus, dass sich die Krise der Kommunen in den nächsten Monaten noch dramatisch zuspitzen wird. Das wird auch erhebliche Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Diskussionen haben. Da ich grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin, hoffe ich, dass die Konfrontation mit der Realität einige Bundespolitiker zum Einlenken bewegen wird und sie gezwungenermaßen ihre ideologische Blase verlassen müssen. Die Lösung liegt nämlich im Wesentlichen bei der Bundespolitik, die seit einigen Jahren zulasten der Kommunen geht.
Auch die Verbandsversammlung des Kommunalen Rechenzentrums tagte in dieser Woche. Die Kommunen in NRW leisten sich immer noch zu viele unterschiedliche Rechenzentren, was die Arbeit nicht unbedingt erleichtert. Aber selbstverständlich setzen wir uns auch mit dieser Thematik auseinander und es finden aktuell ganz spannende Prozesse statt.
Einige Beschwerden und Anregungen haben mich in dieser Woche auch wieder erreicht. Ich finde es allerdings immer schade, dass einige Zeitgenossen gelegentlich ihre gute Kinderstube vergessen und glauben, sie würden etwas bewegen, wenn sie provozieren oder unhöflich sind.
Zahlreiche Veranstaltungen fanden an diesem Wochenende statt, die ich allerdings nicht alle besuchen konnte. Teilgenommen habe ich aber beim 10-jährigen Jubiläum des Mehrgenartionenhauses in Schwalenberg, beim 25-jährigen Jubiläum des AWO-Kindergartens in Wöbbel und - nach einem Gratulationsbesuch - beim Weinfest in Siekholz. Daneben standen eine Ausstellungseröffnung im Bürgerhaus und der erste Gottesdienst des neuen Pfarrers in Schieder auf der Agenda.
Siekholz stand im Mittelpunkt der Dorfkonferenz am Dienstagabend und die Siekholzer haben gezeigt, wie motiviert und engagiert sie sind. Im Vorfeld haben sie Projektwünsche formuliert, die dann am Dienstag vorgestellt wurden. Die Mehrheit der Siekholzerinnen und Siekholzer hat sich dafür entschieden, ihr Dorf noch etwas ökologischer zu gestalten und zum Beispiel Blühflächen anzulegen und Obstbäume zu pflanzen. Die anderen Projekte waren allerdings ebenfalls toll und ich gehe davon aus, dass diese ebenfalls Schritt für Schritt in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Auf jeden Fall hat Siekholz einen tollen Eindruck hinterlassen und gezeigt, dass man gemeinsam richtig was auf die Beine stellen kann.