Bauhof zur Stelle
„Im Rahmen einer Überprüfung von Tierhalterdaten ist uns aufgefallen, dass Sie unserer Kenntnis nach Nutztiere in Ihrem Bestand haben, zu denen uns keine HIT-Nummer/Viehverkehrsordnungsnummer vorliegt“, so heißt es in einem Schreiben, das mich in dieser Woche erreichte. Und jetzt habe ich Fragen. Ich frage mich, welche Nutztiere die Stadt in ihrem Bestand hat, für die wir unserer Meldepflicht nicht nachgekommen sind. Dazu muss man sich eigentlich nur daran erinnern, welche Funktion das Bürger- und Rathaus einmal hatte. Das Rathaus auf dem Domänengelände war schlicht und einfach früher ein Kuhstall. In dem Gebäude hielten sich also früher viele Rindviecher auf und jetzt geht es wahrscheinlich um die Frage, ob sich auch heute noch Rindviecher darin aufhalten. Das ist zumindest meine Interpretation dieser behördlichen Anfrage. Die Antwort lasse ich jetzt aber mal offen – aus Gründen der politischen Korrektheit, außerdem will ich mich ja auch nicht selbst belasten.
Dienstagabend tagte der Ausschuss für Soziales und öffentliche Sicherheit. In der Sitzung hat unter anderem unsere Wehrführung über das vergangene Feuerwehr-Jahr berichtet. Dazu gehörte auch einiges an Statistik und eine Darstellung der Einsätze nach Ausrückebereichen und Zielerreichungsgraden. Natürlich ist auch immer interessant, um was für Einsätze es sich handelte. Der kurioseste Einsatz war übrigens die Befreiung eines Fahrrades aus einem Bus. Der Besitzer des Fahrrades hatte dieses im Bus mit seinem Fahrradschloss gesichert und dann leider den Schlüssel abgebrochen. Auf unsere Freiwillige Feuerwehr ist aber Verlass und auch dieser ungewöhnliche Einsatz wurde erfolgreich gemeistert.
Am Mittwoch hatte mal wieder die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, abgekürzt MKJFGFI, zu einer Konferenz eingeladen. Natürlich habe ich keine Wunder erwartet. Die große Herausforderung des Flüchtlingszuzugs ist weiterhin sehr akut und ungelöst. Aber immerhin gibt es jetzt nach mehr als einem Jahr der Krise Arbeitsgruppen in denen Bund und Länder zusammensitzen. Aktuell ist es übrigens so, dass die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge sinkt, während insbesondere die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien wieder deutlich steigt.
Am Donnerstagvormittag habe ich den Sachkundeunterricht der dritten Klassen der Grundschule in Schwalenberg besucht. Das habe ich auch schon in der Vergangenheit gemacht und die Kinder durften mich mit ganz vielen Fragen löchern. Erstaunlicherweise oder vielleicht logischerweise sind die Fragen immer sehr ähnlich. Neben Fragen zu meiner Tätigkeit als Bürgermeister, zu Wahlen und zu Aufgaben der Stadt geht es immer auch um private Dinge. Die Kinder interessieren sich regelmäßig auch dafür, ob ich Sport mache, wie viel Kinder ich habe, wir hoch mein Verdienst ist und ob ich Haustiere habe. Wenn ich dann verrate, dass nicht ich, aber meine Frau Pferde hat, dann lässt das Interesse an meiner Person recht schnell nach und die Pferde stehen im Vordergrund. That’s life.
In der Nacht zum Sonntag gab es mal wieder einen größeren Wasserrohrbruch und ich muss dringend die Männer vom Bauhof loben. Die Alarmierung erfolgte zeitgleich über unser eigenes Kontrollsystem und über die Polizei. Nach wenigen Minuten waren die ersten Kollegen des Bauhofs vor Ort, um die Leitungen abzuschiebern und kurze Zeit später rückte Verstärkung mit dem großen Besteck an. Dafür wird dann auch mal der Urlaub unterbrochen. Ich selbst war auch kurz vor Ort, habe mich dann aber dazu entschlossen, nicht im Wege rumzustehen und wieder nach Hause zu fahren. Den Rohrbruch haben übrigens auch Besucher des Feuerwehrfestes in Schieder entdeckt, die sich offensichtlich meiner Anweisung widersetzt hatten, spätestens um 22 Uhr ins Bett zu gehen. Gut, dass wir vorsorglich die Straßenbeleuchtung angelassen hatten.