So ein Zirkus
Aktuell läuft die Maisernte und da sollten wir durchaus mal etwas mehr Gelassenheit an den Tag legen. Ja, es gibt verschmutzte Wirtschaftswege und Straßen. Auch sorgen große landwirtschaftliche Fahrzeuge, deren Tempo übrigens aufgrund der beeindruckenden Größe und Lautstärke regelmäßig überschätzt wird, für ein mulmiges Gefühl. Aber wir leben nun einmal in einer landwirtschaftlich geprägten Gegend und in der Erntezeit haben Landwirte zumeist großen Zeitdruck. Auf der anderen Seite muss man sich auch nicht alles gefallen lassen. In diese Kategorie gehört es zum Beispiel, wenn bei einem schmalen Weg, die Beschilderung beseitigt wird und dieser Weg dann mit großen Fahrzeugen für die Maisernte befahren wird. Fußgänger und Radfahrer werden dadurch genötigt, auf die angrenzenden Felder auszuweichen und der Weg leidet, weil er für diese Belastung gar nicht ausgelegt ist. So ist es auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Nessenberg und Blomberg geschehen. Dieser Weg ist niemals Wirtschaftsweg gewesen und als Geh- und Radweg hergestellt und ausgeschildert worden. Besonders dreist ist es zudem, dieses Fehlverhalten mit der Lüge zu rechtfertigen, dass die Stadt es erlaubt hätte, was die Stadt gar nicht kann, weil sie nicht Straßenverkehrsbehörde ist.
Aber es gab auch angenehme Termine in dieser Woche. So durfte ich zum Beispiel zur Neugründung des Reinigungsunternehmens „Die Putzmäuse“ in Schieder gratulieren. Diese Unternehmensgründung ist auch deshalb etwas Besonderes, weil sie zeigt, wie Integration funktionieren kann. An der Neugründung ist nämlich Zalya Abramova beteiligt, die vor wenigen Jahren als Flüchtling zu uns kam. Die andere Hälfte der Firma ist Dieter Holthaus, der wohl älteste Jungunternehmer in Schieder-Schwalenberg.
Außerdem durfte ich in dieser Woche den Heimatpreis verleihen. Preisträger sind die Trachtgilde, der VFDG Glashütte und der TuS Wöbbel. Bei der Auswahl der Preisträger durch Vertreter der Fraktionen gab es ein ziemlich einheitliches Bild, so dass anschließend auch der Rat ein einstimmiges Votum abgegeben hat. In meiner Rede habe ich aber betont, dass eigentlich jeder Verein im Stadtgebiet diesen Preis verdient hätte, denn jeder Verein trägt dazu bei, dass wir unser Schieder-Schwalenberg als Heimat ansehen. Und ganz nebenbei darf ich erwähnen, dass auch die Ratsmitglieder ehrenamtliche Arbeit für unsere Heimat leisten. Auch unsere Ratsmitglieder haben so etwas wie einen Heimatpreis verdient.
Am Freitag tagten mal wieder die Mitglieder der Kleinstadtakademie zum Thema Wohnen im ländlichen Raum. Für einige Verärgerung hat bei mir die Nachricht gesorgt, dass seitens der Bundesregierung noch nicht geklärt ist, ob dieses Projekt weitergeführt wird. Irgendwie hatte ich das Gefühl, für den Papierkorb zu arbeiten.
Mit mehr als einem Jahr Verspätung hat am Samstagabend das Falkenrott der Schwalenberger Schützen sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Ich durfte mir auch ein paar historischen Fotos der Rottmitglieder angucken und ich darf verraten, dass die sich nur unwesentlich verändert haben.
Schwer beeindruckt haben mich die Schülerinnen und Schüler der Alexander-Zeiß-Grundschule in Schwalenberg. Am Freitagnachmittag haben sie zusammen mit dem Mitmach-Zirkus Casselly eine Galavorstellung gegeben. Dabei war es nicht nur toll anzusehen, was sie in kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben. Es war einfach klasse, in die strahlenden Kindergesichter zu gucken. Mein Eindruck war, dass Sie mit diesem Projekt unglaublich viel von dem gelernt haben, was niemals in einem Schulbuch stehen kann.