Konstruktive Schwalenberger
Vor ein paar Tagen gab es einen Zwischenfall mit der S-Bahn Linie 5, die im Bereich Lügde liegengeblieben ist. Die Fahrgäste wurden mit Hilfe der Feuerwehr aus dem Zug begleitet. Die S 5 wird seit genau einer Woche durch Transdev betrieben und schon meldeten sich diejenigen zu Wort, denen klar war, dass das nicht gutgehen wird. Das Unternehmen Transdev hat mich persönlich angeschrieben und mir die Hintergründe des „Zwischenfalls“ erklärt. Allein die Tatsache, dass ich von dem Unternehmen informiert wurde, ist schon eine Erwähnung wert, denn selbstverständlich ist das nicht. Die Ursache des Zwischenfalls war übrigens, dass der Zug in einen Streckenabschnitt hineingefahren ist, der stromlos war. Während einer Nachtbaustelle wurde nämlich der Strom abgeschaltet und die Deutsche Bahn, die dafür verantwortlich ist, hat schlicht vergessen, den Strom wieder einzuschalten. Kann passieren und das Problem wurde dann auch schnell gelöst.
Auch in dieser Woche sind Termine aufgrund von Corona-Infektionen ausgefallen. Diesmal lag es aber nicht an mir. Bundes- und landesweit nehmen die Infektionen deutlich zu. Es gibt aber keine besorgniserregende Veränderung bei der Hospitalisierung und die Infektionen in Schieder-Schwalenberg sind aktuell sogar wieder rückläufig. Auch sind die Krankheitsverläufe zumeist mild, so dass aus meiner Sicht eine gewisse Gelassenheit angebracht ist. Allerdings sollte jeder für sich überlegen, ob das Tragen einer Maske zum Beispiel beim Einkaufen nicht doch eine gute Entscheidung ist. Hierbei geht es vor allem darum andere zu schützen und nein, ich brauche jetzt nicht wieder Belehrungen, dass das Virus durch die Maske durchgeht. Nach mehr als zwei Jahren der Pandemie dürfte es sich eigentlich rumgesprochen haben, dass es auch darum geht, die Verbreitung über Aerosole zu reduzieren. Im Gesundheitswesen hat man übrigens schon vor mehr als einhundert Jahren den Vorteil von Masken erkannt. Nur mal so am Rande.
Dienstagabend tagte der Rat. In der Sitzung wurden die Ratsmitglieder über die Absicht der Firma PreZero informiert, in einigen Straßen zukünftig nicht mehr mit den Müllfahrzeugen zu fahren. Die Mülltonnen müssen dann zu Sammelplätzen gerollt werden. Hintergrund sind Gefährdungsanalysen, die durchgeführt wurden. Insbesondere das Rückwärtsfahren ist dabei sehr problematisch. Allein bei der Firma PreZero gab es in den letzten Jahren drei tödliche Unfälle, zwei davon in Lippe. Vor diesem Hintergrund sind die Maßnahmen zu verstehen, die auch nicht willkürlich sind, sondern sich aus Vorgaben der Berufsgenossenschaft und der Unfallverhütungsvorschriften ergeben. Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung der Firma PreZero bei den Betroffenen für Unmut sorgen wird. Die Sicherheit sollte dabei aber ein deutlich besseres Argument sein, als die Tatsache, dass man das doch immer schon so gemacht habe.
Zu einem so genannten Markt der Ideen sind einige Schwalenbergerinnen und Schwalenberger am Montagabend im Rahmen der ISEK-Erstellung in die Schützenhalle gekommen. Sie alle wollten sich einbringen, um Schwalenberg weiterzuentwickeln und für die Zukunft fit zu machen. Natürlich ist bei weitem nicht alles umsetzbar, was dort formuliert wurde. Und es waren selbstverständlich nicht alle einer Meinung. Darum geht es aber auch gar nicht, sondern darum, sich überhaupt konstruktiv einzubringen. Das ist wohltuend, denn der Regelfall ist ja eher, dass gemeckert wird. Wenn ein neues Projekt in Angriff genommen wird, wird gemeckert und die Gegner melden sich lautstark zu Wort. Wenn ein Bebauungsplan aufgestellt wird, wird gemeckert. Wenn irgendetwas neues passiert, wird gemeckert. Jede Veränderung ruft als erstes die Gegner auf den Plan. Das ist zwar menschlich, führt aber dazu, dass dadurch ein Stillstand entsteht und man abgehängt wird.