Das Historische muss sich der Zukunft stellen!
Wie eine Verwaltung ohne EDV funktionieren soll, kann sich heute keiner mehr vorstellen. Von der Buchhaltung über die Gewährung von Leistungen, vom Einwohnermeldeamt bis zum Bauamt, ohne EDV läuft nichts und gerade in der öffentlichen Verwaltung gibt es ganz viele Fachanwendungen, die zum Einsatz kommen. Es liegt auf der Hand, dass die Administration solcher Anwendungen nicht von jeder Verwaltung allein geleistet werden kann. Das gilt erst recht für das Thema Cyber-Sicherheit. Dafür gibt es stattdessen Rechenzentren. Wir gehören zum Beispiel zum Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg-Lippe, kurz KRZ, das seinen Sitz in Lemgo hat. Das KRZ hat in dieser Woche seinen 50. Geburtstag gefeiert und anlässlich eines Festaktes gab es auch ein paar Anekdoten zu erzählen. In den ersten Jahren drehte sich noch alles um Lochkarten. Wir sind zwar bezüglich der Digitalisierung in Deutschland noch Entwicklungsland, Lochkarten gibt es meines Wissens allerdings nicht mehr. Nur die Liebe zum Telefax ist in Behörden ungebrochen.
Die Digitalisierung setzt natürlich eine gute Breitbandanbindung voraus. In dieser Woche hat die E.ON-Tochter Westenergie mit dem echten Glasfaserausbau in Wöbbel begonnen. Wenn sich genügend Vertragspartner finden, dann soll als nächstes Schieder ausgebaut werden. Denn wir müssen uns klar machen, dass wir mit einer Bandbreite, die wir für heute eventuell noch als ausreichend einordnen, in einigen Jahren definitiv nicht mehr klarkommen werden. Die notwendige Infrastruktur muss also jetzt gebaut werden.
Es tut sich übrigens etwas auf dem Gelände der Kläranlage. Der Klärschlamm, der dort entsteht, kommt aktuell zumindest noch teilweise als landwirtschaftlicher Dünger zum Einsatz, teilweise wird er verbrannt. Für beide Zwecke muss er aber zunächst entwässert werden. Den Lagerplatz für diesen entwässerten Klärschlamm haben wir jetzt überdacht. In dieser Woche wurden die Arbeiten dazu erledigt. In einem nächsten Schritt kommt auf diese Überdachung noch eine große Photovoltaikanlage, was aufgrund des hohen Energiebedarfs in der Kläranlage besonders sinnvoll ist. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Sachen Klimaschutz.
Für die historische Altstadt in Schwalenberg erstellen wir gerade ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK). Es sollen Handlungsfelder definiert und daraus Maßnahmen entwickelt werden. Dieses ISEK ist auch Voraussetzung dafür, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen. Bei der Erstellung dieses Konzeptes sollen selbstverständlich auch die Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden und mit ihnen haben wir am Donnerstag einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht. Wie zu erwarten, beherrschte die Verkehrssituation und vor allem die Parkplatzproblematik die Diskussion, wie übrigens schon seit Jahrzehnten. Da die Interessen bei diesem Thema (Anwohner, Gastronomie, Gäste) sehr unterschiedlich sind, wird es niemals eine Lösung geben, die von allen akzeptiert wird. Trotzdem ist es unsere Aufgabe, dass wir die Thematik anpacken. Daneben ist aus meiner Sicht die fehlende Barrierearmut wichtig und worüber wir noch sprechen müssen, ist die zukünftige Wärmeversorgung der Gebäude. Wenn Öl und Gas zukünftig ausscheiden, dann brauchen wir Alternativen. Wir müssen uns dieser Aufgabe stellen! Dieses Thema halte ich übrigens für dringlicher, als die Diskussion über Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden, die wir natürlich auch führen müssen.
Und zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: am nächsten Sonntag wird es keinen Wochenrückblick geben. Ich erlaube mir faul zu sein.