
Es zerreißt mir das Herz
Es ist aktuell ruhiger geworden, was die Vandalismusschäden betrifft. Das gilt insbesondere auch für den Bereich der Grundschule am Schlosspark. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Jugendliche sich danebenbenehmen. Manchmal verursacht das einfach nur Dreck, manchmal auch Schäden am Gebäude. Ärgerlich ist es aber immer. Ganz nebenbei darf ich darauf hinweisen, dass Überwachungskameras nicht die schlechtesten Bilder machen und sehr hilfreich sind, so auch diesmal.
In dieser Woche fand die Bürgermeisterkonferenz wieder einmal digital statt. Das ist zwar bequem und spart auch Zeit, digitale Formate sind aber kein vollwertiger Ersatz für den direkten Austausch und vor allem auch die Gespräche am Rande der Veranstaltungen.
So langsam biegen wir mit der Leader-Bewerbung auf die Zielgerade ein. Zu diesem Zweck haben wir uns in dieser Woche auch wieder digital ausgetauscht. Ich bin gespannt, ob unsere Bewerbung erfolgreich sein wird. Ich bleibe allerdings auch dabei, dass insbesondere das Leader-Förderprogramm der Inbegriff es Bürokratiemonsters ist. Der Aufwand, der in diesem Zusammenhang betrieben werden muss, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, ist unbeschreiblich. Unabhängig davon glaube ich allerdings, dass durch diese Vorarbeit die Städte Lügde, Blomberg, Horn-Bad Meinberg und Schieder-Schwalenberg enger zusammengerückt sind und unabhängig vom Ausgang der Bewerbung von dem Prozess profitieren werden.
Mit Vertretern der Zahnkassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (ZKVWL) habe ich ein Gespräch geführt. Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum ist ein Problemkind und das gilt auch für die zahnärztliche Versorgung. Die ZKVWL hat dabei die Aufgabe, sich um diese Probleme zu kümmern, aber selbstverständlich sind die Städte dabei mit im Boot.
Natürlich war der Angriffskrieg mitten in Europa auch für mich das prägende Thema in dieser Woche und ich muss sagen, dass es mir das Herz zerreißt, wenn ich sehe, was hier
passiert. Für mich ist völlig klar, dass Verhandeln und Diplomatie immer die wichtigsten Optionen sein müssen und absoluten Vorrang haben. Denn bei einem Krieg gibt es immer nur Verlierer. Zur
Wahrheit gehört aber auch, dass wir uns seit Jahrzehnten eine Welt erträumt haben, die es so nicht gibt. Wir haben uns der romantischen Illusion hingegeben, dass es keine bösen Machthaber gibt
und das uns ein Krieg nicht berühren kann. Diese Illusion ist aber jetzt zerplatzt und plötzlich holen uns die Versäumnisse der Vergangenheit ein. Denn Verhandlungen kann man nur einfordern, wenn
man selbst so stark ist, dass der andere erkennen muss, dass das Nichtverhandeln die schlechtere Option wäre. Diesen Grundsatz haben wir aber missachtet. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ist
der Schleier, der unsere Naivität umgab, plötzlich gefallen und wir müssen uns eingestehen, dass wir ziemlich nackt und schwach sind. Der Krieg hat also dafür gesorgt, dass uns die Augen geöffnet
wurden und er hat dazu geführt, dass Europa wieder enger zusammenrückt.
Für uns Kommunen dürfte jetzt die Frage der Flüchtlingsunterbringung eine neue Dynamik erhalten. Im Moment können wir noch nicht sagen, was auf uns zukommt, wir sind aber im direkten Austausch
mit unserem kommunalen Spitzenverband. Das Thema bereitet mir große Sorgen, denn unsere Kapazitäten sind erschöpft und anders als bei der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 ist der Wohnungsmarkt nicht
mehr so entspannt. Daneben stehen wir zudem auch noch vor der Aufgabe, Flüchtlinge aus Afghanistan unterzubringen, die im Moment noch in den Landeseinrichtungen sind.
Ich hätte übrigens gerne das Schloss in Schieder in den Farben Blau und Gelb angestrahlt. Das lässt sich aber aus technischen Gründen nicht realisieren.