Jetzt muss ich wohl ins Gefängnis
Am Dienstagabend tagte der Rat und in dieser Sitzung wurde der Haushaltsplan für das nächste Jahr eingebracht. Zusammengefasst kann ich sagen, dass es keine Gebührenerhöhungen gibt, die Schmutzwassergebühr wird sogar gesenkt. Steuererhöhungen gibt es ebenfalls nicht. Der Haushalt ist ausgeglichen, weist sogar einen Überschuss aus und im Moment brauchen wir uns keine Sorgen vor dem Rückfall in die Haushaltssicherung machen. Damit unterscheiden wir uns wohltuend von zahlreichen anderen Städten, die in den schwierigen Coronazeiten auch finanziell arg gebeutelt sind. Wir wissen, wie es ist, wenn man pleite ist und wir arbeiten weiterhin daran, dass dies nicht wieder passiert, auch wenn man sich natürlich nur Freunde machen kann, wenn man Wohltaten verteilt und nicht, wenn man darauf hinweist, dass man sparen muss.
Am Mittwoch konnte ich übrigens einen Pachtvertrag unterzeichnen und zwar für die Minigolfanlage. Im nächsten Jahr geht es also weiter und der neue Pächter hat schon einige Ideen für die Anlage. Schritt für Schritt wird das Areal in Schuss gebracht und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr das passende Wetter für eine perfekte Minigolfsaison haben werden.
Die Online-Meetings nehmen wieder zu. Der persönliche Austausch in Präsenzveranstaltungen kann dadurch zwar nicht ersetzt werden, aber die aktuelle Corona-Situation macht auch die dienstliche Kontaktreduzierung notwendig. So haben wir in dieser Woche auch lange überlegt, ob das nächste Treffen der Kleinstadtakademie stattfinden kann. Es sollte in Schwalenberg sein und die Vertreter aus mehreren Städten und von Hochschulen hätten sich persönlich von der Schönheit unserer historischen Altstadt überzeugen können. Wir haben uns aber für die Absage entschieden.
Die adventliche Beleuchtung in Schwalenberg sorgt übrigens für eine tolle Atmosphäre in der Altstadt. Vielleicht haben unser Aufruf und unsere Lichttüten ja auch dazu beigetragen. Dafür musste ich mir allerdings auch schon Kritik gefallen lassen. Die Lichttüten sind zu klein, mit den Lichttüten kann man ja gar nicht so richtig leuchten, der englische Text geht ja gar nicht … Der englische Text ist übrigens eine Anlehnung an das wunderschöne Weihnachtslied „Let it snow“, das nun mal in Englisch gesungen wurde. Ich habe also überlegt, ob ich mich dafür entschuldigen muss, dass wir mit dem Geschenk etwas Freude bereiten wollten und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: pffffft! Man kann eben machen, was man will, es wird immer rumgemeckert.
Am Freitagabend erreichten mich die neuen Corona-Regeln, die ich umgehend aufgearbeitet hatte. Dafür bekam ich allerdings etwas Ärger von meiner Frau, da wir uns zu dem Zeitpunkt nämlich in einer Musical-Veranstaltung befanden. Damit die Situation nicht eskalierte, habe ich darauf verzichtet, mein Erklärbär-Video noch am selben Abend zu machen und habe es auf Samstagmorgen verschoben. Ich hoffe, Sie verzeihen diese zeitliche Verzögerung.
Für den Fall, dass ich nächste Woche keinen Wochenrückblick veröffentliche, könnte das daran liegen, dass ich vielleicht ins Gefängnis muss. Ich erhielt nämlich in dieser Woche wieder einmal die Aufforderung, innerhalb von drei Tagen zurückzutreten. Diese Aufforderung war sehr resolut formuliert und mit der Drohung verbunden, mich wegen Hochverrats anzuzeigen. Die Frist ist zwischenzeitlich verstrichen und ich befürchte Schlimmes. Außerdem wurde mir mit einer weiteren Anzeige gedroht, falls ich den Verfasser der Reichsbürger- oder Naziszene zuordnen oder als Verschwörungstheoretiker bezeichnen würde. Wenn ich mich also nächste Woche nicht mehr melden sollte, wissen Sie Bescheid. Behalten Sie mich bitte in guter Erinnerung.