Wir haben noch keinen Winter!
Auch in dieser Woche habe ich eine dänische Reisegruppe in Schwalenberg begrüßt. Irgendwann lerne ich auf diese Weise vielleicht auch noch Dänisch. Ein Teil der dänischen Gäste scheint mich immer zu verstehen, für den anderen Teil gibt es dann eine Übersetzung durch den Reiseführer. Dabei habe ich allerdings vereinzelt den Verdacht, dass sich die Reiseführer beim Übersetzen nicht immer an meine Worte halten, sondern sich über meinen Nachnamen lustig machen. Das Gelächter der Gäste bei der Vorstellung des „Borgmester Bierwirth“ ist zumindest ein Indiz dafür. Wenn sich das irgendwann einmal beweisen lässt, werde ich mich rächen und kein Detmolder sondern ein Paderborner Bierfass anstechen.
In dieser Woche war ich in Münster beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Im dortigen Plenarsaal prangt das Westfälische Ross großformatig an der Wand und jedes Mal, wenn ich dort bin, habe ich den Drang, einen großen Aufkleber mit der Lippischen Rose dazu zu kleben. Irgendwie stört es mich, dass wir dort fehlen.
Nach langer Zeit habe ich mal wieder Nachricht von irgendwelchen verstörten Reichsbürgern bekommen. Zunächst erhielt ich nur den Hinweis, dass ich keinerlei Hoheitsrechte hätte und würde ich das nicht beachten, würde ich vor ein Kriegsgericht gestellt. Eine zweite Nachricht war dann schon etwas handfester. Dort ging es um den Vorwurf der „Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit“, was immer das auch sein soll. Sollte ich als Bediensteter der „Rechtsfiktion Bundesrepublik Deutschland“ weiterhin Treuhandbetrug begehen, würde ich vor ein Militärgericht gestellt. Bei einem Bruch der Militärgesetze würde immerhin die Todesstrafe anstehen. Wie durchgeknallt muss man eigentlich sein, um sich so einen Quark auszudenken und dann auch noch zu verschicken?
Falls Sie sich wundern, dass sich im Stadtgebiet irgendwelche Menschen an den Straßenlaternen zu schaffen machen, dann liegt das daran, dass auch bei den Laternen die Standsicherheit geprüft werden muss. Seit dieser Woche ist also ein Unternehmen für uns unterwegs, um diese Aufgabe zu erledigen. Das ist so eine Aufgabe, mit der ich mich schwertue, weil der Sinn auf den ersten Blick nicht offenkundig ist und zudem auch noch viel Geld kostet. Tatsächlich ist es aber so, dass auch wir bereits Straßenlaternen im Stadtgebiet hatten, die nicht mehr standsicher waren und eine Gefahr darstellten. Sollte es einmal zu einem Schaden kommen und uns würde nachgewiesen, dass wir unseren Verkehrssicherheitspflichten nicht nachgekommen sind, wäre das ein Problem. Also müssen wir wohl oder übel auch hier in die Stadtkasse greifen, um unsere Pflichten zu erfüllen.
Einen etwas ungewöhnlichen Sitzungstermin hatten wir in dieser Woche, nämlich am Samstagmittag. Es ging um die Begehung des Schlossparks, damit sich die Ausschussmitglieder
und interessierte Bürgerinnen und Bürger mal zu den Überlegungen eines Discgolf-Parcours informieren konnten. Das war mir insoweit wichtig, weil in der Vergangenheit leider Unwahrheiten
verbreitet wurden und auch sonst ziemlich merkwürdig agiert wurde.
Bei der Begehung hatte ich das Gefühl, dass ein paar Ausschussmitglieder gefroren haben. Dafür gab es aber überhaupt keinen Grund, denn wir haben erst Anfang November und die
Tageshöchsttemperaturen erreichen immer noch zweistellige Werte. Das ist also meilenweit vom Winter entfernt. Vielleicht sollten wir öfters mal draußen eine Sitzung durchführen. Das härtet ab und
stärkt die Abwehrkräfte. Im Anschluss können wir ja gemeinsam einen Glühwein trinken.