Abschiedstränen
Am Dienstagabend tagte der Klima- und Stadtentwicklungsausschuss. Ein Thema war die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes für Schwalenberg. Auf der einen Seite ist es wichtig, dass man eine Strategie hat, wie sich die Altstadt entwickeln soll, auf der anderen Seite ist ein solches „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ zwingende Voraussetzung dafür, in den Genuss von Fördermitteln zu kommen. Punkte sind zum Beispiel die Neugestaltung des Mengersenparkplatzes und die Herstellung barrierearmer Bereiche im Altstadtpflaster. Damit haben wir dann auch wieder das Vergnügen, das jahrzehntealte Thema des Verkehrs und vor allem der Parkplätze diskutieren zu dürfen. Ich ahne jetzt schon, wie erbittert die Debatten mit den unterschiedlichsten Interessen wieder geführt werden und sich die unterschiedlichen Positionen unversöhnlich gegenüberstehen werden.
Ebenfalls am Dienstag hatte ich die lippischen Bürgermeister zu Gast. Der monatliche Austausch bei der sogenannten Bürgermeisterkonferenz findet immer reihum in den lippischen Städten und Gemeinden statt, diesmal eben in Schieder.
Freitag fand ein Projekttreffen der Vertreter im „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ der Kleinstadtakademie statt. Schieder-Schwalenberg ist in diesem Bündnis neben fünf weiteren Kleinstädten vertreten und die Arbeit wird durch das Bundesbauministerium gefördert. Das Bundesbauministerium erwartet Erkenntnisse, von denen auch andere Kleinstädte profitieren können. Zunächst ging es um den Austausch der beteiligten Städte, die alle ähnliche Probleme haben. Leerstand, Schrottimmobilien, demografischer Wandel und rechtliche Eingrenzungen sind nur einige Stichworte, die angesprochen wurden.
Natürlich war auch diese Woche und ganz besonders am Wochenende die Bundestagswahl eine große Aufgabe in der Verwaltung. Die Organisation einer solchen Wahl ist nicht zu unterschätzen und auch die Arbeit, nachdem die Wahllokale geschlossen haben, ist nicht ganz ohne. Am Sonntag war also einiges los im Bürger- und Rathaus. Ich habe mir die Zeit genommen, in allen Wahllokalen vorbeizuschauen, denn die zahlreichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer sind diejenigen, die die Durchführung einer Wahl erst möglich machen. Danke dafür! Überall hieß es, dass es keine wesentlichen Probleme gab, auch wenn besondere Einzelfälle wieder für Ratlosigkeit sorgten. Spannend auch, dass es immer mal wieder Wähler gibt, die ernsthaft glauben, für jemand anderes wählen zu können.
Das Wochenende war aber auch geprägt vom Abschiednehmen. Zunächst habe ich zum Ende der Saison die Minigolfanlage besucht. Frau Lippek hört auf und ich wollte es mir nicht
nehmen lassen, ihr alles Gute zu wünschen und ihr einen Blumenstrauß zu überreichen. Seit zwanzig Jahren war Frau Lippek mit der Minigolfanlage verbunden. Zunächst nur sporadisch und
unterstützend, danach zusammen mit ihrem Mann, der der Betreiber war und nach dem Tod von Herrn Lippek hat sie das Werk fortgeführt. Jetzt aber heißt es Abschiednehmen und ich hoffe, dass wir bis
zum Beginn der nächsten Saison die Nachfolge geregelt haben werden.
Abschiednehmen hieß es aber auch beim Jugendzentrum in Schwalenberg. Sören Langkrär hat der Jugendarbeit über fünf Jahre mehr als erfolgreich seinen Stempel aufgedrückt. Jetzt stellt er sich
neuen beruflichen Herausforderungen. Beim Abschied flossen bei einigen Jugendlichen ein paar Tränen und das sagt eigentlich alles. Ich kann mich noch gut erinnern, dass sich Herr Langkrär gleich
an seinem ersten Arbeitstag bei mir im Büro vorgestellt hat. Da ist es doch klar, dass ich ihn am letzten Arbeitstag besuche und alles Gute wünsche. Die Nachfolge ist übrigens schon geregelt und
die Jugendarbeit in Schwalenberg wird ohne Unterbrechung weitergehen.