So lecken Sie richtig!
In dieser Woche hatte ich mal wieder mit einigen zwischenmenschlichen Problemen zu tun. Aus solchen Problemen erwachsen leider regelmäßig heftige Streitigkeiten und oftmals ist es so, dass eine oder beide Streitparteien der Meinung sind, dass sie mich in ihre Streitigkeiten mit hineinziehen müssen. Oftmals liegt der Ursprung solcher Streitigkeiten in lächerlich kleinen Vorkommnissen, manchmal ist es einfach das Aufeinandertreffen von sehr speziellen Charakterköpfen und auch Missverständnisse und Kommunikationsunfähigkeit führen regelmäßig zu Konflikten. Was könnte die Welt doch schön sein, wenn sich erwachsene Menschen einfach wie erwachsene Menschen benehmen würden und wenn die Menschen sich einfach mal etwas souveräner und gelassener geben würden.
In dieser Woche fand die konstituierende Sitzung der Verbandsversammlung des Kommunalen Rechenzentrums statt. Die Sitzung sollte ursprünglich schon viel früher stattfinden, aber auch hier hat Corona einiges durcheinandergewirbelt. Sitzungen dieser Gremien müssen übrigens als Präsenzveranstaltungen stattfinden. Dafür müssen natürlich geeignete Räumlichkeiten gefunden werden und für diese Sitzung wurde die Stadthalle in Lübbecke auserkoren. Da merkt man dann, wie groß das Verbandsgebiet ist.
Das Auftaktgespräch zur „Kleinstadtakademie“ hat stattgefunden und zwar digital. Das Bundesbauministerium hat großes Interesse daran, dass Konzepte zur Kleinstadtentwicklung erarbeitet werden und zwar mit wissenschaftlicher Begleitung. Zu diesem Zweck haben sich sechs Kleinstädte zusammengeschlossen, um Modelle zum Thema Wohnen zu entwerfen und Schieder-Schwalenberg ist dabei. Diese gemeinsame Arbeit wird mit 335.000 Euro gefördert. Das ist schon etwas Besonderes, dass Schieder-Schwalenberg daran mitwirken darf. Ich freue mich auf diese Arbeit und kann jetzt schon sagen, dass unsere Probleme im Vergleich zu den beiden beteiligten Kleinstädten aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg eher klein sind.
Ganz demütig wird man zudem, wenn man sich mal etwas intensiver mit den Problemen beschäftigt, die die Menschen im Norden Namibias haben. Dort hat Wolfgang Fiedler von der Namibia-Hilfe Schieder gerade mal wieder eine neue spendenfinanzierte Schule im Wert von 395.000 Euro übergeben. Es ist kaum bekannt, welche unglaubliche Hilfe Jahr für Jahr aus Schieder organisiert wird, da dies zumeist still und leise im Hintergrund geschieht. Hilfe von Mensch zu Mensch.
Auch in dieser Woche beschäftigte mich Corona sehr stark und die aktuellen Infektionen in Schieder-Schwalenberg bereiten mir große Sorgen. Es steht und fällt letztlich alles damit, dass wir
endlich beim Impfen vorankommen und genau da haben wir uns wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Als einen weiteren wichtigen Baustein sehe ich das Testen an. Leider muss ich sagen, dass unsere
Bundes- und Landesministerien auch bei diesem Thema nicht gut gearbeitet haben. Wir versuchen auf jeden Fall in Schieder-Schwalenberg Testmöglichkeiten anbieten zu können. Wir sind am Ball.
Was allerdings gut läuft, ist unsere Regelungswut. Mittlerweile steigen ja auch die Profis nicht mehr durch. Die Coronaschutzverordnung ist allein in dieser Woche mehrfach geändert worden. An
eine Regelung hat mich heute auf Facebook jemand erinnert. Sie stammt noch aus dem ersten Lockdown, regelt aber sehr genau, wie wir Eis essen dürfen. Im Umkreis von 50 Metern zur Eisdiele auf
jeden Fall nicht, aber: „bei der Anwendung der Verordnung darf insofern pragmatisch vorgegangen werden, als durch erstes rasches Lecken an einer Eiskugel während des
zügigen Sichentfernens von der Eisdiele ein Heruntertropfen des Eises auf Kleidung oder Fußboden verhindert werden darf. Für den Verzehr des Resteises gilt jedoch der Abstand von 50 Metern.“ Das
ist Deutschland!