Was ist mit dem Grünschnitt?
Falls Sie zu den Kneipp-Anhängern gehören, müssen Sie sich leider noch ein bisschen gedulden. Zumindest, soweit Sie mit Storchenschritten durch Tretbecken waten wollen, ist das im Moment noch nicht erlaubt. Auch die Tretbecken, die regelmäßig in der Zeit nach Ostern in Betrieb genommen werden, gehören zu den Freizeiteinrichtungen, die geschlossen bleiben müssen.
Große Anziehungskraft strahlt offensichtlich auch der Parkplatz unterhalb der Staumauer aus. Dieser Platz hat bereits in der Vergangenheit oftmals für Ärger gesorgt, weil dort gerne einmal von Gruppen gegrillt, gepicknickt und gefeiert wird. Das allein wäre in normalen Zeiten nicht unbedingt ein Problem, wenn nicht regelmäßig viel Müll zurückbleiben würde. Aktuell allerdings ist gerade Picknicken und Grillen im öffentlichen Bereich strickt untersagt. Leider haben insbesondere Wohnmobilisten dieses Verbot missachtet, so dass ich mich entschlossen hatte, den Parkplatz für Wohnmobile zu sperren. In der Diskussion stand auch die komplette Sperrung des Parkplatzes und auch das Entfernen des Tisches mit den Bänken. In dem Glauben, dass des Menschen Verstand doch einigermaßen gut ausgeprägt ist, hatte ich die Hoffnung, dass das mildeste Verbot ausreichend sei, also lediglich die Wohnmobile verbannt werden müssen. Es ist ja immer die Abwägung, ein möglichst mildes Mittel anzuwenden und das Risiko einzugehen, dass die Unvernunft einiger Unbelehrbarer alles kaputt macht oder gleich von Anfang an hart durchzugreifen und auch diejenigen zu bestrafen, die sich vernünftig benehmen. Als mir dann ein Foto zugeschickt wurde, auf dem zu erkennen war, dass eine Gruppe Jugendlicher dort eine Shisha-Party feierte, bekam ich das Gefühl, dass der Glaube an den Menschenverstand reichlich naiv war. Allerdings waren die übrigen Rückmeldungen der städtischen Mitarbeiter, die das Wochenende auf Kontrollgang waren, zumindest bisher doch einigermaßen beruhigend. Die übergroße Mehrheit hält sich eben doch an die Regeln.
Inhaltliche Diskussionen zu den Regeln und Verboten der Coronaschutzverordnung habe ich in dieser Woche übrigens auch mehr als einmal geführt. Es ist verständlich, dass es schwer ist, für die Einhaltung der Regeln zu werben, wenn sie nicht verstanden werden. Auf der anderen Seite kann es aber auch nicht sein, dass wir uns nur an die Regeln zu halten haben, von deren Sinn wir persönlich überzeugt sind. Dann hätten wir ein kunterbuntes Tohuwabohu. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es die Menschheit überleben wird, wenn wir uns gemeinsam einmal zusammenreißen und ein paar Wochen damit leben, dass unser Egoismus etwas in den Hintergrund treten muss und jeder die Aufgabe hat, sich selbst und die anderen zu schützen.
In Sachen VHS habe ich in dieser Woche auch wieder einiges zu besprechen gehabt. Es ging um Satzungen und Personalangelegenheiten und selbst bei diesen Themen macht uns das Virus einen Strich durch die Rechnung. Zumindest die Zeitplanung gerät gehörig durcheinander.
Mehrfach angesprochen wurde ich in dieser Woche auch auf die Grünschnittentsorgung. Immer wieder kam die Frage auf, wann die Anlieferung wieder möglich ist. Das Angebot mussten wir einstellen, weil sich leider zu viele Bürger insbesondere nicht an die Abstandsregeln gehalten haben. Wir versuchen aber, die Grünschnittannahme schnellstmöglich wieder anzubieten. In diesem Zusammenhang muss ich darauf hinweisen, dass die Entsorgung des Grünschnitts in der Natur verboten ist.
Und wieder muss ich feststellen, dass sich die ganze Woche nur um Verbote gedreht hat.