Geräuchertes hält sich ja länger
Auch in dieser Woche werde ich nichts zum Mobilfunkempfang in Schieder sagen und nichts dazu, dass die Telekom es bisher nicht einmal für nötig gehalten hat, auf meine schriftliche Eingabe zu reagieren. Ich rege mich nicht auf, das schadet nur der Gesundheit.
Viele juristische Neuigkeiten und juristische Sichtweisen konnte ich am Montag auf dem Kommunalsymposium des Städte- und Gemeindebundes in Düsseldorf kennenlernen. Wer allerdings glaubt, dass juristische Vorträge vergnügungssteuerpflichtig wären, der irrt gewaltig. Es verlangt schon eine gewisse Disziplin, um einen ganzen Tag lang die neueste Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts mit großer Aufmerksamkeit zu verfolgen. Ganz nebenbei darf man sich auch wundern, womit sich unsere Gerichte überhaupt beschäftigen müssen. Und mein Besuch in Düsseldorf hat noch positiven Nebeneffekt: mir wurde mal wieder in Erinnerung gerufen, wie schön wir in Schieder-Schwalenberg leben. Hier dauert es nicht eine halbe Stunde, um mit dem Auto eine Entfernung von fünf Kilometern hinter sich zu bringen und hier muss man auch nicht stundenlang nach einem Parkplatz suchen. Über die vermeintlichen Verkehrsprobleme, über die wir hier schimpfen, würden sich die Düsseldorfer freuen.
Am Dienstagabend haben viele Feuerwehrkameraden die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses als Gäste verfolgt. Ich habe die Vermutung, dass sie sich vorrangig nicht für die Bauleitplanung zum Baugebiet Seeblick interessierten, sondern für der Vorstellung der Pläne zum Neubau des Gerätehauses in Wöbbel. Mein Eindruck ist, dass die Planungen positiv aufgenommen wurden und ich hoffe, dass wir jetzt zügig die Bauanträge einreichen können, damit wir nach der Genehmigung mit dem Bau beginnen können.
Am Mittwoch musste ich zu einem Videodreh nach Schwalenberg. Das historische Rathaus wurde für die Wahl des schönsten Rathauses in NRW nominiert und für diese Wahl musste ein Clip gedreht werden, der genau 59 Sekunden lang sein durfte. In diesem Clip musste ich in 30 bis 45 Sekunden für unser Rathaus werben. In diesem Zusammenhang musste ich allerdings auch feststellen, dass es um meine schauspielerischen Fähigkeiten nicht zum Besten gestellt ist. Zumindest bin ich im Auswendiglernen sehr schlecht. Der „Kameramann“ war allerdings sehr geduldig mit mir.
Die Einstimmung auf Weihnachten nimmt Fahrt auf. Die erste Seniorenadventsfeier fand in Lothe statt. Diesmal gab es ein paar Probleme mit der Organisation des Rahmenprogramms. Aus diesem Grund
konnte ich nächtelang nicht schlafen und bin schweißgebadet aus meinen Albträumen erwacht, weil ich die Befürchtung hatte, die Senioren mit Weihnachtsliedern unterhalten zu müssen. Angesichts
meiner musikalischen Fähigkeiten wäre das eine Katastrophe geworden. Auch die Wirtin weigerte sich standhaft, als Sängerin aufzutreten, so dass guter Rat teuer war. Mein Leben rettete dann jedoch
Pfarrerin Noltensmeier, die einfach die Weihnachtslieder anstimmte und alle Senioren sangen mit. Ich konnte dabei meine Lippen bewegen und zumindest den Eindruck erwecken, die Weihnachtslieder
mitzusingen.
Am Samstagabend durfte ich dann den skandinavischen Lichtermarkt am SchiederSee eröffnen. Viele Fackeln und Lagerfeuer sorgen dort für eine urige Stimmung, aber auch für etwas Rauch und wenn man
sich dann ungeschickterweise in diesen Rauch stellt, dann riecht man wie ein Räuchermännchen. Insofern war es mir etwas unangenehm, dass ich im Anschluss rauchgeschwängert eine dänische
Reisegruppe in Schwalenberg begrüßen musste. Was die wohl von mir gedacht haben? Beim anschließenden Besuch des Weihnachtsmarktes am Mehrgenerationenhaus gab es dann auch wieder Lagerfeuer mit
der dazugehörigen Rauchfahne. Da Geräuchertes aber länger hält, kann ich wohl hoffen, dass ich hundert Jahre alt werde, so wie mein Nachbar, dem ich in dieser Woche zu genau so einem Geburtstag
gratulieren konnte.