Einbrecher verschanzt sich im Rathaus
Es war mal wieder eine Woche mit ziemlich vielen Terminen, die aber auch einige neue Erkenntnisse gebracht haben. Wichtig an solchen Terminen sind übrigens auch die Gespräche, die am Rande der eigentlichen Themen geführt werden. Auch hier gibt es nämlich immer viele wichtige Dinge, die angesprochen werden. Bereits mehrfach habe ich zum Beispiel zum Thema Kunstrasenplatz Diskussionen geführt. Dieses Thema kommt regelmäßig auf den Tisch und es gibt die unterschiedlichsten Interessen und Akteure, die im Vordergrund oder Hintergrund aktiv sind. Beschäftigt hat mich in diesem Zusammenhang der Warnruf unseres kommunalen Spitzenverbandes, der darauf hinwies, dass seitens der EU Regelungen angedacht sind, die die Kommunen und Sportvereine, die bereits über Kunstrasenplätze verfügen, in erhebliche Schwierigkeiten stürzen könnten. In Rede steht nämlich das Verbot von Kunstrasenplätzen mit Kunststoffgranulat. Dazu muss man wissen, dass es Studien gibt, die belegen, dass bis zu einem Drittel der Mikroplastikeinträge in die Umwelt von Kunstrasenplätzen stammen sollen. Es steht jetzt nicht nur ein Verbot von neuen Plätzen im Raum, sondern auch von bereits bestehenden Anlagen und zwar bereits bis 2022. Dies hätte nach Schätzungen von Experten allein in NRW einen Sanierungsaufwand zur Folge, der mit einem bis zu dreistelligen Millionenbetrag beziffert wird. Vor diesem Hintergrund bin ich nicht gerade böse darüber, dass wir über keinen Kunstrasenplatz verfügen.
Ein wichtiges Thema für Kommunen in Ost- und Nordlippe ist schon seit Jahren der demographische Wandel. Hierüber haben wir uns im Kreis einiger Bürgermeister in dieser Woche auch wieder ausgetauscht. Da Sie sich ja bisher strickt weigern, mehr Nachwuchs zu zeugen, müssen wir uns zumindest aktuell noch auf weiterhin rückläufige Einwohnerzahlen einstellen. Auch wenn die Meinungen über die Ausmaße des Bevölkerungsrückgangs unterschiedlich sind, hat das Auswirkungen auf die Infrastruktur und auf den Wohnungsbestand. Auf der einen Seite besteht Bedarf an Wohnbaugrundstücken, auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass das Problem der Leerstände oder sogar „Schrottimmobilien“ in Zukunft zunehmen wird. Hier gilt es, einen Weg zu finden, mit den Problemen umzugehen. Ebenfalls auffallend ist, dass es zwar keinen Mangel an großen Wohnungen bei uns gibt, jedoch kleine Wohnungen für ein bis zwei Personen fehlen. Vielleicht mal ein Gedanke, über den Hausbesitzer mit leerstehenden Wohnungen nachdenken sollten.
Einen interessanten Termin hatte ich in dieser Woche im Landestheater. Im Regionalbeirat des Landestheaters wurde über das Spielprogramm des Jahres 2020/2012 beraten. Ist zwar noch lange hin, aber ich weiß schon, welche Stücke gespielt werden, werde es aber nicht verraten.
Froh war ich, dass pünktlich vor dem Schützenfest in Schwalenberg das Gerüst am historischen Rathaus abgebaut werden konnte. Die Handwerker haben gute Arbeit geleistet und ihr Versprochen eingehalten. Es wäre nämlich mehr als ärgerlich geworden, wenn die Zeremonien im Rahmen des Schützenfestes vor einem Baugerüst stattgefunden hätten. Außerdem kenne ich doch die Schwalenberger, die hätten keine Gelegenheit ausgelassen, mich mit frozelnden Kommentaren aufzuziehen. Schließlich hatte ich vollmundig angekündigt, dass alles bis zum Schützenfest fertig ist. Allerdings mussten wir jetzt feststellen, dass während der Sanierungsarbeiten ins Rathaus eingebrochen wurde. Offensichtlich hat der Einbrecher das Baugerüst genutzt, um ins Dachgeschoss zu gelangen. Der Täter konnte aber identifiziert werden, verschanzt sich jedoch immer noch im Rathaus. Es handelt sich um einen namentlich nicht bekannten Waschbären. Der wird in Kürze unseren städtischen „Jäger-Meister“ kennenlernen, der sich schon mit einer Lebendfalle in Position gebracht hat.