Wir haben ein echtes Buchdruckerproblem
Der Neujahrsempfang der Wirtschaftsinitiative WIR in Schieder-Schwalenberg am Montagabend war aus meiner Sicht eine runde Sache. Zum Thema Strukturwandel gab es einige interessante Zahlen über die Situation in Lippe und Schieder-Schwalenberg. Da hat die Wirtschaftsinitiative wieder einmal eine gute Veranstaltung organisiert. Schön wäre es, wenn sich noch mehr Unternehmer dieser wichtigen Einrichtung anschließen und auch aktiv einbringen würden. Denn Mitstreiter werden immer gebraucht.
Das gilt übrigens auch für den Tisch Schieder-Schwalenberg. Die erfolgreiche Arbeit des Tisches soll ja schließlich nicht daran scheitern, dass sich niemand mehr findet, um Vorstandsposten zu besetzen. Der bisherige Vorstand macht zwar noch einen jungen Eindruck, aber es besteht das nachvollziehbare Interesse, die Vorstandsarbeit in jüngere Hände zu legen. Es wäre doch wirklich zu schade, wenn sich niemand dafür finden würde und sich damit die Existenzfrage des Tisches stellt.
Am Montag habe ich auch einen Austausch mit Vertretern des Landesverbandes Lippe gehabt. Insbesondere haben wir uns über Grundstücksfragen ausgetauscht und es ist beruhigend, dass wir in der Lage sind, kleinen Unternehmern Grundstücke anbieten zu können. Wer also Interesse hat, der kann sich gerne melden.
Auch wenn wir im Vergleich zu größeren Städten verkehrsmäßig eher verwöhnt sind, gibt es an den Schulen ein Problem, weil doch zahlreiche Kinder mit dem Auto gebracht werden. Insbesondere in Schieder führt die Gemengelage von an- und abfahrenden Bussen, zur Arbeit fahrenden Anliegern, zur Arbeit kommendem Lehrpersonal und zu Schule kommenden Kindern oftmals zu brenzligen Situationen. Wenn es ausnahmsweise doch einmal notwendig sein sollte, dass Schüler mit dem Auto gebracht werden müssen, dann wäre es wirklich hilfreich, wenn die Autos nicht an der Bushaltestelle halten, sondern auf dem Parkplatz vor der Turnhalle. Es sind nicht einmal fünfzig Meter, die die Schüler vom Parkplatz bis zum Schulgelände laufen müssten und zwar ohne eine Straße zu überqueren.
Am Samstag wurde übrigens der Lippische Ehrenring durch Landrat Axel Lehmann verliehen. Insgesamt wurden sechs Ehrenringe und zwei Sonderauszeichnungen vergeben und gleich zwei Preisträger kamen aus Schieder-Schwalenberg. Mit Eveline Klenke aus Brakelsiek und Thomas Hartmann haben wir zwei würdige Träger dieser Auszeichnung, die sie durch ihr umfangreiches Engagement mehr als verdient haben.
Große Sorgen müssen wir uns um unseren Stadtwald machen. Im Wesentlichen ist dies der Fichtenbestand des Dohlenbergs und um den steht es überhaupt nicht gut. Unser Wald wird vom Landesverband Lippe betreut und in einem Gespräch und Ortstermin mit den Forstfachleuten wurden mir die Probleme in dieser Woche sehr eindrücklich aufgezeigt. Gerade das Jahr 2018 hat unserem Wald sehr stark zugesetzt. Angefangen hat es mit dem Sturmtief Frederike, das einige Bäume zu Fall gebracht hat. Die entstandenen Lücken bieten gefährliche neue Angriffsstellen für zukünftige Stürme. Dann kamen das sehr trockene Frühjahr und der noch trockenere Sommer. Diese extreme Wetterlage hat dem Baumbestand ebenfalls stark geschadet und noch heute ist der Boden viel zu trocken. Als ob dies nicht gereicht hätte, leiden die Bäume jetzt unter einem sehr starken Befall des Borkenkäfers. Eine Gattung dieses Schädlings nennt sich Buchdrucker und was sich hinter einem lustigen Namen versteckt, sorgt in der Realität bereits für zahlreiche abgestorbene Bäume. Wir werden wohl nicht umhinkommen, den Dohlenberg in Teilen radikal abzuholzen, um diesem Borkenkäfer Einhalt zu gebieten. Auch wenn Sie es nicht gerne hören: wir brauchen zudem etwas länger kühles und feuchtes Wetter. Das was wir als „usseliges“ Wetter bezeichnen, mag der Borkenkäfer nämlich auch nicht.