Alles Müll
In meiner Funktion als Bürgermeister bin ich Mitglied in einem Ausschuss der Agentur für Arbeit, der bei besonderen Anlässen zusammenkommt. In dieser Woche war es mal wieder so weit. Am Rande dieser Ausschusssitzung wurden noch einige Erläuterungen zur aktuellen Situation auf dem lippischen Arbeitsmarkt gegeben. Insgesamt sieht die Lage sehr gut aus und ich hoffe, dass das auch noch eine Weile so bleibt.
Zu Gast hatte ich in dieser Woche den Geschäftsführer der Firma Onyx Rohr- und Kanal-Service GmbH und den Niederlassungsleiter für Nordrhein-Westfalen. Die Firma Onyx Rohr- und Kanal-Service GmbH hat ihren Hauptsitz in Hannover und ihre NRW-Niederlassung in Duisburg. Und jetzt gibt es auch eine Zweigstelle in Schieder. Gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Schieder-Schwalenberg und das habe ich zum Anlass genommen, um mit den beiden Herren über das Unternehmen und ihre Pläne zu sprechen. Onyx Rohr- und Kanal-Service ist deutschlandweit tätig und beschäftigt bundesweit immerhin rund 500 Mitarbeiter. Ich bin gespannt, wie sich der Standort Schieder-Schwalenberg in der nächsten Zeit entwickeln wird. In diesem Gespräch wurde auch deutlich, dass Schieder-Schwalenberg in der Branche einen Namen hat und dies verdanken wir dem sehr guten Ruf von Müller-Umwelttechnik.
Einen weiteren Unternehmertermin hatte ich in dieser Woche, um insbesondere über baurechtliche Probleme zu sprechen. Leider ist es so, dass sich manche Unternehmer in ihren Entwicklungsmöglichkeiten stark eingeschränkt fühlen und ich muss gestehen, dass ich diesen Vorwurf zumindest für manche Bereiche teile. Die deutsche Bürokratie ist nicht besonders unternehmerfreundlich und zusätzlich sorgen manchmal auch Neider dafür, dass den Selbständigen unnötige Steine in den Weg gelegt werden. Ich bin auf jeden Fall froh um jeden, der den Schritt in die Selbständigkeit wagt. Wer sich mit dem Gedanken trägt, selbst ein Unternehmen zu gründen, darf sich gerne an mich wenden. Da, wo ich helfen und vermitteln kann, werde ich das selbstverständlich tun und das gilt auch für alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Natürlich standen in dieser Woche wieder Gratulationsbesuche auf dem Programm. Bei diesem Wetter ist es übrigens gar nicht so einfach, die Gratulationsschreiben und Urkunden trocken zu den Glückwunschempfängern zu bringen. Am heutigen Sonntag zum Beispiel durfte ich Glückwünsche von der Landesregierung, dem Landrat und natürlich von mir selbst überbringen. Der Dauerregen stellte mich dabei ganz schön auf die Probe.
Das Aufregerthema schlechthin war in dieser Woche der Müll. Zunächst einmal gab es erheblichen Ärger wegen der Abfuhr des gelben Sackes. Zum ersten Mal war ein neues Abfuhrunternehmen unterwegs und selbstverständlich war damit zu rechnen, dass es Anfangsschwierigkeiten gibt. Wenngleich diese Probleme – verstärkt durch den starken Wind – doch spürbarer ausfielen, als ich geglaubt hatte, war ich über die Ausmaße und teilweise Heftigkeit der Beschwerden doch etwas überrascht. Vielleicht lag es daran, dass das Abfuhrunternehmen leider kaum oder keine Informationen zur Verfügung stellte und die telefonische Erreichbarkeit sehr verbesserungswürdig war. Das hatte dann zur Folge, dass sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Stadtverwaltung beschwerten oder zumindest Informationen einforderten und das wohl auch, weil sie glaubten, dass die Stadt für die Abfuhr der gelben Säcke zuständig sei. Tatsächlich hat die Stadt allerdings nichts mit der Entsorgung der gelben Säcke zu tun. Kommunen sind zuständig für die Abfuhr des Rest-, Bio- und Papiermülls. Die Abfuhr des Verpackungsmülls ist dagegen Aufgabe von Privatunternehmen. Daher stammt auch der Name „Duales System“.
Für viel mehr Ärger sorgte bei mir persönlich allerdings ein Umweltfrevel in Schieder. Irgendein <<<zensiert>>> hat mal wieder Müll in die Landschaft gekippt und erwartet wohl, dass die Allgemeinheit sich darum kümmert. In diesem Fall ist allerdings eine landwirtschaftliche Fläche betroffen und der Bewirtschafter hat nicht nur den Ärger am Hals, er muss auch noch den Müll beseitigen. Gott sei Dank hat die Lippische Landeszeitung, die mich in dieser Angelegenheit kontaktierte, meine nicht zitierfähigen Äußerungen auch nicht zitiert.