Das war schon etwas Besonderes
Liebe Frau X, es tut mir wirklich leid, dass Sie erkältet sind und ich wünsche Ihnen gute Besserung! Ich frage mich aber trotzdem, warum Sie mir das mitteilen. Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen. Bürokratisch ausgedrückt: es gibt keine Rechtsgrundlage, die den Kommunen bei Erkältungskrankheiten von Einwohner eine Zuständigkeit zuweist. Aber vielleicht hilft Ihnen das Hausmittel meiner Oma. Meine Oma schwor früher auf Zwiebelsaft. Ich bin mir sicher, dass eine Erkältung, die üblicherweise sieben Tage dauert, mit diesem Hausmittel höchstens eine Woche anhält. Vielleicht probieren Sie es einfach mal aus. Aber bitte die Wohnung gut lüften!
Auch eine Beschwerde, die mich in dieser Woche erreichte, irritierte mich. Die Beschwerdeführerin beklagte sich darüber, dass Kinder draußen Fußball spielen. Und während des Fußballspiels käme es sogar vor, dass der Ball über die Grundstücksgrenze auf ein benachbartes Feld fliegt und diese unerzogenen Kinder würden den Ball dann einfach zurückholen. Das benachbarte Feld gehört übrigens nicht der Beschwerdeführerin. Ich habe überlegt, wie ich mit der Beschwerde umgehen sollte. Am liebsten wäre ich ja zu den Kindern gegangen und hätte mitgespielt. Ich befürchtete allerdings, dass die mich nicht dabeihaben wollten. Ach ja, weil ich auf die Beschwerde bisher nicht reagiert habe, wurde mir eine Dienstaufsichtsbeschwerde angedroht.
Die Stadt Schieder-Schwalenberg ist Mitglied im Netzwerk Wirtschaft-Schule, dessen Aufgabe es ist, junge Arbeitskräfte und Auszubildende im Lippischen Südosten zu gewinnen bzw. diesen jungen Menschen hier vor Ort Ausbildungsstellen zur Verfügung zu stellen. Die Jahreshauptversammlung des Fördervereins fand am Montagabend statt und die Mitglieder wählten Hubertus Hasse (Firma Synflex) zum neuen zweiten Vorsitzenden, der damit die Nachfolge seines Vaters Ernst-Michael Hasse antritt. Das Netzwerk wird im nächsten Jahr die Weichen für die zukünftige Ausrichtung stellen, denn die Aufgaben haben sich seit seiner Gründung doch grundlegend geändert.
Erleichtert war ich in dieser Woche, dass die bauausführende Firma erneut bestätigt hat, dass die Geh- und Radwegebrücke neben der Fürstenbrücke spätestens in der ersten Dezemberwoche benutzungsbereit sein wird. Zwar sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen, da im nächsten Jahr noch eine Versiegelung der Oberfläche erfolgen muss. Die Brücke wird aber benutzt werden können und somit erübrigt sich der Weg über die Fürstenbrücke.
Ein Missverständnis hat es in dieser Woche wohl bei einem Gratulationsbesuch gegeben. Man erwartete mich bereits eine Stunde früher, was aber gar nicht funktioniert hätte, weil ich zuvor noch bei der Sitzung des Seniorenbeirats war. Aber natürlich erwartete man von mir eine Erklärung für meine vermeintliche Verspätung. Diese Erklärung blieb aber natürlich aus, da ich ja gar nicht wusste, dass man mich bereits früher erwartet hatte. Erst im Gespräch kristallisierte sich das Missverständnis heraus. Spaß hatten wir aber trotzdem.
In dieser Woche tagte zudem nicht nur der Rechnungsprüfungsausschuss, sondern auch der Rat und in dieser Ratssitzung wurde der Entwurf des Haushaltsplans 2019 eingebracht. Die Haushaltseinbringung ist für diejenigen, die es nicht so mit den Zahlen haben, zumeist eine sehr trockene Angelegenheit. Diesmal war die Haushaltseinbringung allerdings doch etwas Besonderes. Seit dem Jahr 2003 befindet sich die Stadt Schieder-Schwalenberg in der Haushaltssicherung, weil die jährlichen Defizite so groß waren, dass ein Haushaltssicherungskonzept geschrieben werden musste. Teilweise war die Situation sogar so prekär, dass dieses Haushaltssicherungskonzept nicht genehmigungsfähig war und die Stadt sogar in das Nothaushaltsrecht abrutschte. Mit dem jetzt vorgelegten Haushaltsplan konnte zum ersten Mal ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden, mit dem die Stadt die Haushaltssicherung verlässt. Und das ist eben schon etwas ganz Besonderes.