Arsch, inkompetent, willkürlich
Manchmal frage ich mich schon, welche Informationen es eigentlich wert sind, veröffentlicht zu werden und welche Dinge völlig belanglos sind und niemanden interessieren. In dieser Woche habe ich allerdings eine Pressemitteilung des Innenministeriums erhalten, in der sehr ausführlich dargestellt wurde, dass die Landesregierung neue Pferdeanhänger gekauft hat. Wenn der Innenminister der Meinung ist, dass Sie wissen müssen, dass die Landesregierung neue Pferdeanhänger gekauft hat, dann bin ich der Meinung, dass Sie auch wissen müssen, dass die Stadt ein Elektroauto kauft, um damit den kleinen Elefantenrollschuh Subaru Justy zu ersetzen. Der ist nämlich in die Jahre gekommen und muss ohnehin ersetzt werden und für das Elektroauto gibt es eine satte Förderung von fünfzig Prozent. Für den Fall, dass die Stadt sich auch einen Pferdeanhänger anschaffen wird, werde ich es Sie wissen lassen. Ich glaube nämlich, dass das wirklich eine Nachricht wert wäre, denn das setzt voraus, dass die Stadt sich zunächst auch ein Pferd anschafft. Wenn ich also zukünftig reitend zu meinen Terminen komme, verspreche ich eine vorherige Pressemitteilung.
In dieser Woche habe ich ein paar Gratulationsbesuche absolviert. Einer davon war am Sonntag in der Altstadt und unmittelbar danach hatte ich einen Pressetermin bei der Burg. Selbstverständlich
bin ich zu Fuß in die Altstadt und von dort aus zur Burg gelaufen. Die Spaziergänger haben mich wegen meines Aufzugs aber ein wenig ausgelacht. Scheint nicht so üblich zu sein, dass man mit
Schlips und Anzug den Burgberg hinaufkraxelt.
Ich hatte aber in dieser Woche auch einen netten Überraschungsbesuch. Aus dem Rheinland sind die Eheleute gekommen, um im Rahmen des Deutschen Wandertages an den Wanderungen bei uns teilzunehmen,
die sie vor ihrem Wohnsitzwechsel selbst noch konzipiert hatten. Ich wäre aber auch böse gewesen, wenn sie nicht bei mir vorbeigekommen wären.
Die Sommerakademie ging in dieser Woche auch zu Ende. Es war wieder einmal eine erfolgreiche Sommerakademie mit rund 170 Teilnehmer, was für Schwalenberg auch von wirtschaftlicher Bedeutung ist. Die Vorbereitungen für die 39. Sommerakademie im nächsten Jahr sind bereits angelaufen.
Diese Woche war übrigens eine Woche der Beschwerden und Beschimpfungen. „Arsch, Inkompetenz, Willkür“ ist das Repertoire, dass sich Mitarbeiter anhören müssen, wenn sie es wagen, den ruhenden
Verkehr zu kontrollieren, obwohl kein einziges Knöllchen verteilt wurde, sondern nur freundliche Hinweise. Der „Arsch“ war übrigens an mich höchstpersönlich adressiert. Ausgesprochen von einem
„freundlichen“ Schwalenberger, der allerdings nicht den Mut hatte, es mir ins Gesicht zu sagen, als er mir zufällig in dieser Woche über den Weg lief. Wie sehr muss man eigentlich von Hass
zerfressen und mit sich selbst unzufrieden sein, dass man sich so gibt? Und eine klare Ansage für die Zukunft: mich so zu titulieren ist das Eine. Das Andere ist es, wenn Mitarbeiter so
beschimpft werden. Das würde ich auf keinen Fall auf sich beruhen lassen und alle rechtlichen Schritte ausschöpfen!
Der Lärm war auch ein großes Thema in dieser Woche. Am Montag gab es Beschwerden, über das vermeintlich viel zu laute Spanferkelessen in Ruensiek. Tatsächlich war die Lärmquelle aber eine aus dem
Ruder gelaufene Privatparty in Schwalenberg. Ich halte es für wichtig, dies richtig zu stellen.
Weitere Beschwerden gab es über zu hohes Tempo in Wohnstraßen, Lärmbelästigungen aufgrund privater Trinkgelage in Brakelsiek und unberechtigtes Parken auf Geschäftsgrundstücken. Ich glaube, viele
dieser Probleme gäbe es nicht, wenn wir uns ein bisschen mehr an unsere gute Kinderstube erinnerten und Rücksicht und Respekt wieder verstärkt beachten würden.