Das Haus hat einen neuen Namen
Am Montag hatte ich zunächst ein Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Sauter, mit dem ich mich über verschiedene kommunalpolitische Themen ausgetauscht habe. Wir haben insbesondere das
Problem, dass Bund und Land als Fördergeber uns erklären, wo unsere größten Probleme sind. Aktuell zum Beispiel im Schulbereich. Hier wird ein Fördertopf nach dem anderen geöffnet. Dass die Stadt
Schieder-Schwalenberg aber viel größere Sorgen im Bereich der Feuerwehr hat, interessiert dagegen nicht. Fördermittel stehen hier nicht zur Verfügung. Ich würde mir wünschen, dass nicht alle
Kommunen über einen Kamm geschoren würden. Die Kommunen haben ganz individuelle Probleme und können viel besser beurteilen, wo bei ihnen akuter Handlungsbedarf ist. Leider ist diese Botschaft
beim Fördergeber noch nicht auf offene Ohren gestoßen.
Montagabend durfte ich wieder eine Dänische Reisegruppe im Schwalenberg Malkasten begrüßen. Ich freue mich jedes Mal, dass Schwalenberg bei den Dänen so beliebt ist und der Malkasten hat da
natürlich nicht unwesentlich Anteil dran.
Zu einer Diamantenen Hochzeit durfte ich in dieser Woche gratulieren. Dabei entwickelte sich für mich ein sehr interessantes Gespräch über die Zeit des zweiten Weltkriegs. Es würde vielleicht manch einem Fehlgeleiteten zum Nachdenken anregen, wenn er mal so ein Gespräch über das dunkelste Kapitel unserer Geschichte erleben könnte. Bei der Verabschiedung lobte der Jubilar übrigens, dass es offensichtlich in den politischen Gremien in Schieder-Schwalenberg Frieden gebe. Das sei leider früher nicht der Fall gewesen.
Am Dienstagabend hatte die IHK Lippe zu Detmold zum Kommunalen Wirtschaftsgespräch in das Phoenix Contact Trainings Center eingeladen und ich stand den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern Rede und Antwort. Meine Befürchtung, dass das vielleicht so eine typische Meckerrunde wird, wie das so oft der Fall ist, hat sich überhaupt nicht bestätigt. Es waren sachliche und konstruktive Diskussionen und ich habe ein paar Anregungen mitnehmen können. Eines der großen Probleme, das angesprochen wurde, war die Schwierigkeit, Arbeitskräfte zu bekommen.
Wie in jedem Jahr, wenn im Mai die Natur explodiert, gibt es aktuell wieder zahlreiche Äußerungen zum Unkrautwachstum und der Rasenpflege. Beklagt wird insbesondere, dass sich einige Grundstückseigentümer nicht um die Bereiche vor ihrem Grundstück kümmern. Außerdem gibt es Beschwerden, dass die städtischen Rasenflächen zu oft und zu selten gemäht werden. Hier gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen, die zwischen Naturschutz und Ordentlichkeit hin- und herpendeln. Beschwerden kommen von beiden Seiten. Auch wird immer wieder darüber geklagt, dass auf den Friedhöfen der Rasenschnitt oftmals auf den Gräbern landet.
Christi Himmelfahrt konnte der Kunstverein Schieder-Schwalenberg (KUSS) seine neuen Räumlichkeiten in der Marktstraße 5 präsentieren. Bisher kannte man diese Adresse immer nur unter der Bezeichnung „ehemalige Räume der Sparkasse“, was jetzt nicht wirklich ein angemessener Name für eine Galerie und einem Treffpunkt der Künstler ist. Das Gebäude weist eine mehr als 400 Jahre alte Geschichte auf. Bevor die ehemalige Stadt Schwalenberg das Eigentum erhielt, war es im Privatbesitz der jüdischen Familie Bachrach, die den Pogromen vom 9. und 10. November 1938 zum Opfer fiel. In diesem Jahr jährt sich dieses schreckliche Datum zum 80. Mal und der Kunstverein hat mit der Eröffnung dieser Räumlichkeiten, an dieses Ereignis erinnert. Ab sofort gibt der Name „KUSSgalerie Haus Bachrach“ wieder einen Hinweis auf die Familie Bachrach, die fast in Vergessenheit geraten ist.