Schieder-Schwalenberg gedenkt der Opfer der Gewaltherrschaft
Meine Woche begann relativ unausgeschlafen. Nachdem am letzten Sonntag der Vortrag zum Auschwitz-Album beendet war, habe ich nach einer kurzen Pause den Referenten Prof. Dr. Gideon Greif zum Köln/Bonner Flughafen gefahren, damit er seine wohlverdiente Heimreise nach Tel-Aviv antreten konnte. Zurück war ich gegen 3.30 Uhr und da ich morgens schon wieder Termine hatte, blieb nicht mehr viel Zeit zum Regenerieren. Die Rückmeldungen zum Vortrag waren allerdings durchweg positiv und das zeigt mir, dass es sich gelohnt hat, auch einmal so ein unbequemes Thema anzusprechen.
Einen sehr interessanten Gratulationsbesuch hatte ich in dieser Woche. Es ist manchmal wirklich faszinierend, was manche Menschen alles erleben und zu erzählen haben. Manche Erzählungen sind so interessant, dass es auch nach Stunden nicht langweilig würde.
Am Dienstagabend tagte der Stadtrat und der Haushalt 2018 wurde eingebracht. Leider planen wir immer noch mit einem Defizit von fast 600.000 Euro, insgesamt zeichnet sich aber ein positiver Trend ab. Nachdem im Jahr 2012 das Defizit noch 2,6 Mio. Euro betrug, konnte es zuletzt kontinuierlich verringert werden und ich erwarte innerhalb der nächsten drei Jahre eine schwarze Null. Der schmerzliche Weg der Konsolidierung trägt also langsam Früchte. In der Berichterstattung der Lippischen Landeszeitung hat sich dann ein kleiner Fehler eingeschlichen. In dem Zeitungsbericht wurden Aufwand und Ertrag vertauscht, was aber jedem, der des Denkens mächtig ist, auffallen konnte. Trotzdem fühlte sich ein Zeitgenosse bewogen, gegen die Stadt polemisieren zu müssen: „Da sind bei der Stadt Schieder aber richtige Rechenkünstler am Werke!!...... In diesem Sinne, setzen sechs.“ Es lohnt sich eigentlich nicht, darauf zu reagieren. Ich freue mich also einfach nur, dass es gelungen ist, das doch sehr einfach gestrickte Weltbild dieses Kommentators zu bestätigen. Insoweit hat die Lippische Landeszeitung doch gute Arbeit geleistet.
Auch ein Gespräch mit der Feuerwehr hat in dieser Woche stattgefunden. Eigentlich tauschen wir uns regelmäßig mit der Wehrführung aus. Diesmal haben wird den Kreis etwas größer gezogen und alle Einheitsführer dazu gebeten. Ich hoffe, dass so ein Austausch dazu beitragen kann, unsere gemeinsamen Aufgaben zu erledigen und möglichen Missverständnissen vorzubeugen.
Carsharing ist in Städten ja durchaus bereits etabliert. Auf dem Land findet man dagegen eher selten solche Angebote. Anders sieht es allerdings im Kreis Lippe aus. Mit App2drive gibt es ein Unternehmen, das flächendeckend in Lippe so ein Angebot etablieren möchte. Wenn alles gut läuft, dann wird es bald also auch in Schieder-Schwalenberg die Möglichkeit geben, bei Bedarf auf ein (Elektro-)Auto zurückzugreifen. Hierdurch könnte so manch einer zumindest einen Zweitwagen sparen, der bei geringer Kilometerleistung doch recht viel Geld kostet. Und da ich kein Freund von Anglizismen bin, nenne ich das ganz nicht Carsharing, sondern Dorfauto.
Der Geflügelzuchtverein Lothe hat an diesem Wochenende seine Zuchterfolge im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Eigentlich sollte die Ausstellung, die alle zwei Jahre organisiert wird, bereits im letzten Jahr stattfinden. Sie musste aber seinerzeit wegen der Vogelgrippe ausfallen. Ich hatte die Gelegenheit, ein paar Ehrenpokale überreichen zu können und der Vorsitzenden des Vereins hat mich ein bisschen in das Regelwerk der Züchter eingeweiht.
Natürlich fanden anlässlich des Volkstrauertages auch in diesem Jahr wieder die Gedenkfeiern in den Ortsteilen statt. In Brakelsiek habe ich eine Rede gehalten, in der ich meine Sorge zum Ausdruck gebracht habe, dass sich auch aufgrund der zeitlichen Distanz zu den zwei Weltkriegen das Gedenken verändert. Ich hoffe, dass diese Kranzniederlegungen nicht zum bloßen Ritual verkommen. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen in der ganzen Welt, ist es daher wichtiger denn je, dass wir uns intensiv mit unserer Geschichte auseinandersetzen.
Am späten Nachmittag und zum Abschluss des Wochenendes habe ich dann noch ein fulminantes Schlosskonzert in Schieder genießen dürfen.